In diesen Wochen kommt Arte wieder eine besondere Aufgabe zu. "Wir bleiben offen, während viele andere Kulturorte geschlossen werden müssen", sagte Bernd Mütter, der Programmdirektor des deutsch-französischen Kultursenders, am Dienstag und verwies auf die Doppelrolle, die Arte auch in der zweiten Welle der Corona-Pandemie wieder nach Kräften auszufüllen versucht - die Rolle als Vermittler und Ermöglicher von Kultur. Zwei Stunden nahmen Mütter und seine Kolleginnen und Kollegen sich Zeit, um - Corona-konform - via Zoom-Konferenz einen Ausblick auf das zu geben, was Arte im ersten Halbjahr 2021 plant. Und das hat glücklicherweise nicht nur mit Corona zu tun.

"Winter of Oceans" nennt sich der Themenschwerpunkt, den der Sender ab dem 16. Januar ausrufen wird. Zwei Wochen lang will man Themen rund um das Meer aufgreifen - mal in Form starbesetzter Filme wie "Die Tiefseetaucher" mit Wes Anderson und der preisgekrönten Koproduktion "Styx", mal in Form von Reportagen und Dokumentationen. Das Spektrum reicht vom zweiteiligen Dokumentarfilm "U-Boote. Die Geschichte einer Waffe" über "Haie und ihre Geheimnisse" bis hin zu "Die Rettung der Korallen".

Abseits des Ozean-Schwerpunkts will Arte im kommenden Jahr etwa mit der deutsch-französischen Koproduktion "Napoleon und Metternicht: Der Anfang vom Ende" für Aufmerksamkeit sorgen. Der Sender nimmt den bevorstehenden 200. Todestag Napoleons zum Anlass, um sich dem fast neunstündigen Duell der Worte im Jahr 1813 zwischen den beiden Herrschern zu nähern. Aktueller ist da schon die zweiteilige Dokumentation "Arabellion", die eine Bilanz der Folgen der Aufstände in der arabischen Welt vor zehn Jahren zieht.

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Im Fiktionalen wird Arte derweil im Februar anlässlich der Berlinale auf preisgekrönte Filme setzen, darunter "Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot", der Wettbewerbsbeitrah von Philip Grönings aus dem Jahr 2018. Im Fernsehfilm-Bereich setzt Arte unter anderem auf die tschechisch-deutsch-französische Koproduktion "Veteran" sowie "Atlas" mit Rainer Bock und Albrecht Schuch.

"Ziemlich beste Freunde"-Regisseure machen neue Serie

Spannend dürfte die neue Serie "In Therapie" von den "Ziemlich beste Freunde"-Regisseuren Olivier Nakache und Éric Toledano werden, die einen Pariser Psychoanalytiker bei seinen Therapie-Sitzungen kurz nach den Terroranschlägen in Paris am 13. November 2015 zeigt. Behandelt werden eine Chirurgin mit akutem Liebeskummer, ein traumatisierter Beamter der Such- und Eingreifbrigaden. Die französische Adaption der israelischen Fernsehserie "BeTipul" soll voraussichtlich im Februar den Weg ins Programm finden. Im März folgt mit "Frieden" außerdem ein in im Jahr 1945 in der Schweiz angesiedeltes historisches Familiendrama, für dessen Drehbuch die Autorin Petra Volpe über neun Jahre lang recherchierte.

Ganz ohne Corona geht es aber freilich nicht. So versucht sich Arte im Februar mit der Dokumentation "Kleines Virus, große Folgen" an einem ersten Resümee zum Umgang mit der Krise. Darin sollen auch Schwachstellen im System aufgedeckt werden. Die digitale Plattform Arte Concert setzt derweil weiterhin auf das Leitsatz, den Programmchef Bernd Mütter bei der Pressekonferenz ausrief: Unter dem Motto #WirBleibenOffen sollen auch im nächsten Jahr diverse Kulturerlebnisse aller Art gezeigt werden, so lange Konzertsäle, Opernhäuser, Kinos und Clubs geschlossen bleiben müssen.