Ein Radioprogramm zu machen, sei "kein abgeschlossener Prozess", erklärte Jochen Rausch, der beim Westdeutschen Rundfunk die Mainstream-Radiowellen verantwortet, vor wenigen Wochen im DWDL.de-Interview und erklärte, dass man gerade dabei sei, den Morgen bei WDR 2 zu überarbeiten, "indem wir uns die Frage stellen, ob wir das, was wir uns vor ein paar Jahren ausgedacht haben, selbst noch gut finden".

Von der kommenden Woche an werden sich die Hörerinnen und Hörer vom Ergebnis der Überarbeitung überzeugen können. Überraschend holt WDR 2 nämlich sein "Morgenmagazin" zurück, nachdem der Name des Klassikers vor einigen Jahren verschwand und durch "WDR 2 Der Morgen" ersetzt wurde. Mit der Reaktivierung des früheren Sendungstitels geht zugleich ein Mehr an Aktualität einher.

"Wir setzen bei WDR 2 schon seit einiger Zeit am Morgen verstärkt auf Inhalte und Debatte. Und auf außergewöhnliche Programmierungen, die wir in den letzten Wochen zur besten, weil meistgehörten Sendezeit hatten - wie bei den halbstündigen Call-ins mit Bundesgesundheitsminister Spahn zu den Corona-Regeln, Bundesarbeitsminister Heil zum Home-Office und NRW-Ministerpräsident Laschet zur Corona-Lage", erklärte ein WDR-Sprecher gegenüber DWDL.de.

Damit trage man "einem gestiegenen Informations- aber auch Diskussionsbedürfnis" des Publikums Rechnung. So verlasse man bei Bedarf oder großem Publikumsinteresse "das gelernte Gerüst der Primetime-Sendung" und Politiker und Verantwortungsträger "mit der Wirklichkeit des Alltags zu konfrontieren", heißt es. Darüber hinaus habe man mit "WDR 2 Meinungen" ein neues Debattenformat eingeführt. Zudem soll es "immer wieder kleine News-Zusammenfassungen" geben. 

"Wir haben uns entschieden, diese Weiterentwicklung auch durch den Namen der Strecke zu verdeutlichen, und nennen sie ab 30. November wieder 'WDR 2 Morgenmagazin'", erklärt der WDR. "Der Name passt nicht nur gut zum „WDR 2 Mittagsmagazin“ und hat ja bei WDR 2 Tradition: Er signalisiert auch sehr schön, was wir vorhaben: Aktuell informieren, Debatten darstellen, aber auch Service bieten, Unterhaltung, Sport, Wissen und Lebensgefühl – kurzum, das Leben in all seinen Facetten abbilden."

Konkret versucht sich WDR 2 ab Montag an einem Spagat, denn gleichzeitig sollen der "lockere, lebensnahe Stil" ebenso erhalten bleiben wie die bisherigen Moderations-Teams um Sabine Heinrich und Jan Malte Andresen. "Ständig stellen wir unser Programm auf den Prüfstand und justieren nach, wo wir es für nötig halten - wie eben jetzt am Morgen", heißt es aus Köln. Ausgestrahlt wird das "Morgenmagazin" montags bis freitags von 5 bis 9 Uhr sowie samstags von 6 bis 9 Uhr.

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