Der Aufwand, den ProSieben seit vielen Jahren im Tagesprogramm betreibt, ist recht überschaubar. Bis mit "taff" um 17:00 Uhr die erste Eigenproduktion des Tages ansteht, setzt der Sender auf Sitcom-Wiederholungen, was lange Zeit prächtig funktioniert hat. Doch schon seit einiger Zeit sind die Quoten rückläufig - und immer häufiger fallen die Marktanteile in der Zielgruppe einstellig aus.

Mit Beginn des neuen Jahres ändert ProSieben daher seine Strategie. Zwar bleibt der Sender den US-Sitcoms treu, doch anstelle mehrerer Serien hintereinander sollen es täglich wechselnde Marathonprogrammierungen richten. So gibt es ab dem 4. Januar jeweils montags zwischen 12:25 Uhr und 17:00 Uhr zehn Folgen von "The Big Bang Theory" am Stück zu sehen, dienstags läuft zu dieser Zeit "Two and a half Men" und mittwochs "Malcolm in the Middle". Am Donnerstag holt ProSieben nach langer Zeit mal wieder "Scrubs - Die Anfänger" zurück, ehe freitags zehn Folgen der "Simpsons" wiederholt werden.

ProSieben spricht auf DWDL.de-Nachfrage von einer vierwöchigen "Event-Programmierung", was erstaunliche Erinnerungen weckt. Mit dieser Formulierung kündigte der damalige ProSieben-Chef Thilo Proff einst die Ausstrahlung von Sitcoms in der Daytime an - was zunächst für sechs Wochen gedacht war, hat sich inzwischen als seit mehr als zehn Jahren währende Dauereinrichtung herausgestellt.

Noch sind die Sitcom-Quoten bei ProSieben aber gut genug, um das Genre nicht vollends fallen zu lassen. Auch in den Morgenstunden plant der Privatsender weiterhin mit alten Folgen diverserer Comedyserien, darunter "Eine schrecklich nette Familie". Ob die neuerliche Event-Programmierung auch in den nächsten zehn Jahren Bestand haben wird, darf allerdings dann doch bezweifelt werden.