Die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) ist mit Beginn des neuen Jahres innerhalb der Europäischen Union zuständig für die Regulierung des Streamingdienstes von Amazon. Das Unternehmen war im Hinblick auf den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU an die BLM herangetreten. Künftig wird die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom nur noch den Prime Video im Vereinigten Königreich verantwortlich sein.  

Amazon Prime Video © Amazon
In Zusammenarbeit mit der in München ansässigen Gruppentochter Amazon Digital Germany habe Amazon Digital UK bereits die Voraussetzung für deutsche Rechtshoheit geschaffen, indem sicher­gestellt wurde, dass redaktionelle Entscheidungen bezüglich Prime Video in der EU hauptsächlich in Bayern getroffen werden, wie es von Seiten der BLM heißt. Zudem stehen der BLM für Fragen der Programmaufsicht entscheidungsbefugte Ansprech­partner vor Ort zur Verfügung. 

"Auch internationale Unternehmen wissen den Wert einer konsequenten, aber fairen Aufsicht zu schätzen", sagte BLM-Präsident Siegfried Schneider. "Für den Freistaat bedeutet die Entscheidung eine weitere Stärkung des Medienstandorts, für Amazon Rechtssicher­heit."

Christoph Schneider, Geschäftsführer von Amazon Prime Video Deutschland: "Prime Video ist seit langem in Bayern verwurzelt und hat eine gute Arbeitsgrundlage mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Wir freuen uns, dass die BLM offiziell bestätigen konnte, dass Deutschland der EU-Mitgliedsstaat wird, der Prime Video ab dem Ende der Brexit-Transferperiode durch die BLM regulieren wird."

Anfang 2019 waren Amazon und die bayerischen Medienhüter schon mal aneindergeraten. Die BLM hatte damals die Ausstrahlung einer "Pastewka"-Folgen wegen des Vorwurfs möglicher Schleichwerbung verboten. Später einigten sich beide Seiten, indem Amazon eine neue Schnittfassung der Folge veröffentlichte.