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Die Produzentenallianz hat in ihrer alljährlichen Herbstumfrage Mitglieder befragt und dabei herausgefunden, dass ein Drittel der Produktionsunternehmen die Coronakrise als existenzbedrohend erachtet. Noch viel mehr sind von den Auswirkungen der Pandemie betroffen: Zwei Drittel der Unternehmen musste Produktionen in den vergangenen Wochen und Monaten unterbrechen, verschieben, reduzieren oder ganz absagen. Dementsprechend brachen auch bei einem großen Teil der Firmen Umsätze und Gewinn ein. 

"Die beispiellose Krise spiegelt sich auch im Stimmungsbild unserer Herbstumfrage wider", sagt Oliver Castendyk, Wissenschaftlicher Direktor der Produzentenallianz. "Die Auswirkungen der Pandemie auf die Produktionsbranche lassen sich – vereinfacht gesagt – in zwei Kategorien einteilen: Zum einen sind da die Kosten von Corona-bedingten Abbrüchen und Verschiebungen von Dreharbeiten. Zum anderen gehören erschwerte Produktionsbedingungen, ein erhöhter Produktionsaufwand, längere Produktionszeiten und damit höhere Kosten aufgrund strenger Hygienerichtlinien sowie Planungsunsicherheit zu den größten Sorgen der Unternehmen."

Durch die Herbstumfrage wird auch deutlich, dass sich die Auftraggeber anteilig und in unterschiedlicher Höhe an den Mehrkosten beteiligen, die bei den Produzenten anfallen. Während ARD und ZDF durchschnittlich die Hälfte der Mehrkosten übernehmen, liegen ProSiebenSat.1 und die Mediengruppe RTL mit  57 bzw. 55 Prozent leicht darüber. Netflix übernimmt demnach durchschnittlich 93 Prozent der Mehrkosten. 

Eindämmen konnten Produzenten ihre Verluste teilweise durch die Inanspruchnahme von Kurzarbeit oder Soforthilfen. Wichtigstes Instrument bleibt in der Krise laut den Ergebnissen der Umfrage aber die Ausfallversicherung. Nach langen und zähen Verhandlungen steht seit dem vergangenen Donnerstag nun auch endlich der Ausfallfonds II, der einem Großteil der Produktionsfirmen zugute kommen soll - allerdings hängt es dabei davon ab, wo diese Unternehmen ihren Sitz haben. Manche Länder beteiligen sich nämlich nicht an dem Topf (DWDL.de berichtete).