Während in Deutschland viele TV- und Filmproduktionen bereits im Frühjahr und Frühsommer wieder aufgenommen werden konnten, war die US-amerikanische Produktionslandschaft deutlich stärker betroffen. Erst im Herbst nahm das Produktionsgeschäft dort wieder Fahrt auf, was im Fernsehen insbesondere die US-Networks zu spüren bekamen, die Serien in der Regel mit wenig Vorlauf produzieren. Statt im September kehrten viele Serien so erst im November oder Dezember auf den Bildschirm zurück, Fox und The CW warten sogar bis ins neue Jahr ab.

Doch nachdem sich die Corona-Lage zwischenzeitlich deutlich entspannt hatte, ist insbesondere Kalifornien und das dort gelegene Los Angeles derzeit von einer weiteren Corona-Welle erneut stark betroffen. Am Montag waren allein im LA County über 13.500 neue Corona-Fälle getestet worden, insbesondere die Situation an den Krankenhäusern gibt inzwischen ernsten Grund zur Besorgnis, dort befinden sich inzwischen erstmals mehr als 7.000 Menschen wegen Covid-19 in stationärer Behandlung. Zwar gibt es kein erneutes Verbot für Dreharbeiten, allerdings wandten sich die Behörden nun schriftlich an die Produktionsstudios und baten, die Arbeiten "während dieser katastrophalen Welle von COVID-Fällen für ein paar Wochen zu pausieren" respektive allenfalls Arbeiten, die mit einem geringeren Risiko verbunden sind, durchzuführen.

Derzeit befinden sich die Produktionen ohnehin in der Weihnachtspause, CBS hat bereits angekündigt, seine Produktionen eine Woche länger als zunächst geplant pausieren zu lassen, mindestens bis zum 11. Januar. Betroffen sind davon beispielsweise Serien wie "Navy CIS" oder "SEAL Team". Andere Produktionsstudios dürften dem Beispiel wohl folgen. Die Schauspielergewerktschaft SAG-AFTRA schrieb ihren Mitgliedern, dass die meisten Entertainment-Produktionen wohl bis zur zweiten oder dritten Januar-Woche pausieren dürften, "wenn nicht länger". Vor Wiederaufnahme der Dreharbeiten ist dann auch wieder Zeit für die Corona-Tests aller Beteiligten nötig. Wie stark man die Verzögerung in der Produktion als Zuschauer bemerken wird, hängt freilich von der Länge der Pause ab. Eine Verlängerung um eine Woche, dürfte kaum Auswirkungen zeigen - dauert sie länger, dürften die Sender aber erneut auf Wiederholungen setzen.