Twitter hat dem US-Präsidenten Donald Trump nun endgültig den Saft abgedreht und seinen Account dauerhaft gesperrt. Bereits im Zuge der Ausschreitungen im Kapitol hatte Twitter zunächst einige Posts von Trump gelöscht und sein Konto daraufhin für zwölf Stunden gesperrt. Danach machte Trump weiter - nun folgt die dauerhafte Sperrung des Account, die Twitter in einem Blogeintrag begründet. 

Als Grund für die permanente Sperrung nennt Twitter unter anderem "das Risiko weiterer Anstiftung zur Gewalt". Twitter begründet seinen Schritt zudem mit den zwei Tweets, die Trump im Anschluss an seine Freischaltung gepostet hatte. Darin erklärte er einmal, er werde nicht zur Amtseinführung von Joe Biden kommen. Außerdem sagte er, die 75 Millionen "großartigen amerikanischen Patrioten", die ihn gewählt hatten, würden auch in ferner Zukunft eine "gewaltige Stimme" haben. Bei Twitter glaubt man, dass diese Tweets dazu geeignet sind, Menschen zu weiterer Gewalt anzustiften. Sein Hinweis, nicht an der Amtseinführung Bidens teilzunehmen, könnte von Menschen so gewertet werden, dass die Vereidigung ein "sicheres Ziel" für Gewalt sei. Eben weil Trump dort nicht anwesend sei. 

Trump verliert damit eine seiner wichtigsten Kommunikationsplattformen, bei Twitter kam der US-Präsident auf fast 90 Millionen Follower. Nahezu jeder seiner Tweets wurde zu einer Meldung in den Medien - allen voran in den letzten Tagen. Facebook und Instagram reagierten noch schneller: Auch dort hatte man den US-Präsidenten nach dem Sturm auf das Kapitol und seinen folgenden Postings blockiert - und überhaupt nicht mehr entsperrt. Mark Zuckerberg kündigte an, dass Trumps Konten auf unbestimmte Zeit, mindestens aber bis zur Amtseinführung von Joe Biden, dicht bleiben (DWDL.de berichtete). 

Auf Twitter versuchte Trump den Bann zunächst zu umgehen und postete auf dem Präsidenten-Account "POTUS". Dieser, sowie der "TeamTrump"-Account, wurden mittlerweile aber ebenfalls blockiert. Es ist anzunehmen, dass der POTUS-Account in zwei Wochen von Joe Biden genutzt wird. Hier hatte Trump kurz nach der Sperrung seines Haupt-Accounts geschrieben, dass sich Twitter mit Demokraten und radikalen Linken abgesprochen und seinen Account entfernt hätte. Zudem kündigte Trump eine eigene Plattform an. Alle Tweets wurden schnell gelöscht.  

Trumps Sohn, Donald Trump Jr., twitterte, die Redefreiheit existiere nicht mehr. "Sie starb mit den großen Tech-Unternehmen, und was übrig ist, ist nur noch für ein paar Auserwählte da." Tatsächlich stellt sich die Frage, wie Twitter in der Zukunft mit anderen Hetzern umgeht, die nach wie vor auf der Plattform aktiv sind. Das Trump-Lager verwies etwa auf Ali Chamenei, den "Obersten Führer" des Iran. Dieser hatte auf Twitter mehrfach unter anderem die Zerstörung Israels gefordert.