Auch Szenen- und Kostümbildner werden bei der Mediengruppe RTL Deutschland künftig an Einnahmen aus linearer Ausstrahlung, Streaming und Lizenzierung beteiligt. Die Mediengruppe gab am Dienstag bekannt, eine entsprechende Abmachung mit der UrheberAllianz Film & Fernsehen, in der die Berufsverbände BVK (Kinematografie), BFS (Filmschnitt) und VSK (Szenenbild und Kostümbild) seit 2018 kooperieren, im Laufe des Jahres 2020 verhandelt zu haben. Unterzeichnet wurden die Abmachungen dann Ende 2020.



Die neuen Vergütungsregeln seien auf Basis der schon bestehenden GVR zwischen RTL und dem Berufsverband Kinematografie (BVK) erarbeitet worden, heißt es. Henning Tewes, Co-Chef von TV Now, erklärte am Dienstag: "Wo man mit Augenmaß und dem gemeinsamen Willen, die Lage der Filmschaffenden zu verbessern, aber dabei die ökonomische Grundlage nicht zu gefährden, unterwegs ist, findet man gute Lösungen." Die Ergebnisse nannte er "beiderseits gut vertretbar".

Michael Neubauer war Verhandlungsführer für die UrheberAllianz und sagte: "Mit drei neuen GVR zwischen der Mediengruppe RTL und den Verbänden wurden erfreulich konkrete Fortschritte in der Urheber-Beteiligung erzielt. Wir hoffen, dass sich in Zukunft Ergebnisse mit weiteren Marktteilnehmern erzielen lassen.“ VSK-Chefin Katrin Simonis lobte in den Verhandlungen die "Offenheit unserer Verhandlungspartner, aber auch Geduld" und echten Lösungswillen, während Silke Spahr, Geschäftsführerin des BFS (Bundesverband Filmschnitt), ergänzt: "Privates Fernsehen lebt nicht von automatisch eingehenden Gebühren, sondern muss jeden Euro im Markt erarbeiten. Wo die Reichweite das Budget definiert, kann auch die Beteiligung in Abhängigkeit von der Reichweite erfolgen." Für den Bereich Filmschnitt ist es übrigens bereits die zweite gemeinsame Vergütungsregel.