Netflix hat im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres noch einmal 8,5 Millionen bezahlte Abonnenten hinzugewonnen, das waren 2,5 Millionen mehr als prognostiziert. Für das gesamte Jahr 2020 steht damit ein spürbares Abonnenten-Plus in Höhe von 37 Millionen - mehr neue Kunden hat Netflix binnen eines Jahres noch nie erreicht. Und damit überschreitet man nun auch erstmals die Marke von 200 Millionen bezahlten Abos: In Summe sind es inzwischen rund 204 Millionen. 

Aber auch andere von Netflix veröffentlichte Zahlen kamen an der Börse gut an: So stieg der Umsatz im Quartalsvergleich von 5,47 Milliarden auf 6,64 Milliarden Dollar. Der Gewinn dagegen fiel mit 542 Millionen Dollar etwas geringer aus als vor einem Jahr. Im Gesamtjahr stiegen Umsatz und Gewinn dagegen deutlich an, so erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatz in Höhe von rund 25 Milliarden Euro einen Gewinn von 2,76 Milliarden Euro. Netflix selbst verweist in seinem Brief an die Aktionäre zudem darauf, dass man im vergangenen Jahr den Umsatz pro Kunde deutlich gesteigert habe, von 9,88 Dollar ging es hier auf 11,02 Dollar pro Account nach oben. Möglich wurde das auch, weil der Streamingdienst in regelmäßigen Abständen seine Preise erhöht - zuletzt hatte man wieder eine Anpassung angekündigt (DWDL.de berichtete). 

Viel wichtiger als die aktuellen Zahlen ist aber der Ausblick - und der fällt nur auf den ersten Blick verhalten aus. Netflix plant mit sechs Millionen neuen Abonnenten - das sind deutlich weniger als im ersten Quartal 2019, als man noch 15,8 Millionen neue Kunden verzeichnete. Damals profitierte man aber auch stark von der Corona-Pandemie, die Netflix einen riesigen Kundenzustrom bescherte. Nun wird sich das Wachstum wieder normalisieren. 

Bislang hatte Netflix für aggressiven Expansionskurs immer neue Schulden aufgenommen, auch diese stiegen im abgelaufenen Jahr um rund zwei Milliarden auf inzwischen 28,2 Milliarden Euro. Nun hat Netflix aber erstmals angekündigt, dass der Schuldenberg auf absehbare Zeit nicht mehr steigen könnte. Für das laufende Jahr stellte man erstmals einen möglichen, positiven Free Cash Flow in Aussicht. Netflix rechnet damit, künftig keine externen Finanzierungsquellen mehr für sein operatives Tagesgeschäft zu benötigen. Dadurch könnte man auch irgendwann damit beginnen, den Schuldenberg Stück für Stück abzutragen. 

In seinem Brief an die Aktionäre verwies Netflix auch auf einige stark genutzte Serien und Filme und nannte in diesem Zusammenhang auch die von Gaumont Deutschland produzierte Serie "Barbaren", die in den ersten vier Wochen nach der Veröffentlichung in 37 Millionen Haushalten gesehen wurde. Weitere starke Formate in 2020 waren unter anderem "Tiger King", "Bridgerton" und "The Queen’s Gambit".