Der Super Bowl ist alljährlich das mit Abstand größte Sport- und TV-Ereignis und beschert dem übertragenden Sender Werbeeinnahmen von um 600 Millionen US-Dollar, allein an diesem einen Abend. Um so gespannter blickt die TV-Branche am Tag danach auch auf die Quoten - und wartete in diesem Jahr vergeblich. Nielsen ließ lediglich mitteilen, dass die Daten noch verarbeitet würden. Erst mit einem Tag Verspätung wurden die Zahlen nun veröffentlicht - und sie fielen für CBS ein klein wenig ernüchternd aus.

So verfolgten diesmal laut Nielsen 96,4 Millionen Zuschauer das Spiel über die verschiedenen CBS-Plattformen - das ist weiterhin eine gigantische Zahl, die alles andere im US-Fernsehen bei Weitem übersteigt. Es ist zugleich aber zum ersten Mal seit 2009 wieder eine Reichweite unterhalb der 100-Millionen-Marke. Über Jahre erklommen die Reichweiten immer neue Höhen, zwischen 2011 und 2017 lag die Reichweite mit einer Ausnahme bei mehr als 110 Millionen Zuschauern, in der Spitze sogar über 115 Millionen. Dass man davon diesmal ein gutes Stück entfernt war, dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Partie früh entschieden war und auch nicht die zugkräftigsten Teams antraten.

Der Anteil der Zuschauer, die die Übertragung via Streaming verfolgen, wächst unterdessen von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr waren es im Schnitt übers gesamte Spiel 5,7 Millionen, 2,3 Millionen mehr als noch im vergangenen Jahr. Der große Ansturm führte allerdings auch zu kurzzeitigen Problemen bei CBS All Access - pünktlich zu Spielbeginn klagten viele über Login-Probleme, die allerdings schnell gelöst wurden. Die eigentliche Übertragung lief dann problemlos. CBS nutzte das Spiel auch um über das bevorstehende Rebranding von CBS All Access zu Paramount+ und die damit einhergehende die breitere Aufstellung zu werben. Einen Werbeeffekt erhofft man sich auch für die neue Serie "The Equalizer", die bei CBS im Anschluss an den Super Bowl lief und dort 20,4 Millionen Zuschauer erreichte. Für gewöhnlich verpufft ein solcher Effekt allerdings ohne allzu große Nachwirkungen.

In Deutschland konnte sich ProSieben unterdessen über deutlich höhere Quoten für den Super Bowl als im vergangenen Jahr freuen, trotz der Sendezeit mitten in der Nacht sahen bis zu 2,41 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen stieg auf bis zu 66,6 Prozent.