Auch wenn nach langem Hin- und Her kurz vor Weihnachten Länder, Sender und Produktionsfirmen die Einigung auf den "Ausfallfonds II" bekannt geben konnten, der die Mehrkosten durch Corona-bedingte Drehausfälle auffängt, sind noch immer zahlreiche Produktionen nicht von diesem Schutzschirm erfasst. So verweigerten mehrere Bundesländer die Beteiligung an dem Fonds, was dazu führt, dass Produktionsfirmen mit einem Sitz im falschen Bundesland - namentlich in Baden-Württemberg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen - keinen Anspruch auf Zahlungen aus dem Fonds haben.

Hier bleibt Produzenten also nur die Einigung mit den auftraggebenden Sendern, um nicht alleine auf den Kosten sitzen zu bleiben. Ähnlich wie kürzlich schon die ARD hat nun auch das ZDF zugesichert, sich wie schon in den letzten Monaten auch weiterhin mit bis zu 50 Prozent an den zusätzlichen Kosten zu beteiligen. Auch können wie bisher Abschlagszahlungen zeitlich vorgezogen werden, um die Liquidität von Produktionsfirmen zu verbessern. Coronabedingte Mehrkosten aufgrund von zusätzlichen Hygiene- und Arbeitsschutzanforderungen werden auch künftig zu 100 Prozent übernommen.

"In dieser schwierigen Zeit möchten wir den Produzentinnen und Produzenten das Signal geben, dass sie sich auf uns als Partner verlassen können. Nur gemeinsam werden wir die Kreativität und Vielfalt der deutschen Produktionslandschaft erhalten. Zugleich stellen wir damit sicher, dass wir unserem Publikum auch weiter frisches, abwechslungsreiches Programm bieten können", so ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut. Zudem hat das ZDF nach Rücksprache mit der Produzentenallianz entschieden, seine Selbstverpflichtung zu den Terms of Trade für Auftragsproduktionen, die seit dem 1. Januar 2017 in Kraft ist und ursprünglich bis Ende 2020 galt, um mindestens ein Jahr zu verlängern.

Produzenten aus den Bundesländern, die sich nicht am Ausfallfonds II beteiligen, sind trotz der Zusicherung der Sender aber weiterhin deutlich schlechter abgesichert. Die Selbstbeteiligung der Produzenten liegt beim Ausfallfonds II nur bei zehn Prozent. 57,5 Prozent der Ausfallkosten übernehmen dort die Länder, 32,5 Prozent die Sender und Streaming-Dienste.