Die Zeiten, in denen RTL auf Hashtags verzichtete, weil man fürchtete, die Mehrzahl der Zuschauer könnten den "komischen Code" in Zusammenhang mit einem Raketenstart in Nordkorea wähnen, sind lange vorbei. Inzwischen ist die Mediengruppe sogar auf TikTok aktiv. So wie im Falle von "WillkommenZuhause", einem neuen Kanal, mit dem das Kölner Unternehmen ab sofort zum Thema Alltagsrassismus informieren und aufklären will.
Moderiert werden die auf dem Kanal gezeigten Inhalte von der Journalistin und freien Autorin Kémi Fatoba, die sich in ihrer Arbeit mit den Themen Repräsentation, Identität und Kultur auseinandersetzt. "Alltagsrassismus beginnt, wie jede andere Form der Diskriminierung, mit Worten, Denkmustern und Handlungen, die oft unbewusst passieren", sagt sie. "Sobald man sich bewusst macht, dass all diese Dinge angelernt sind, kann man sie auch wieder verlernen."
Entstanden ist das Konzept im Rahmen des TikTok-Förderprogramms #LernenMitTiktok, das lehrreiche Kurzvideos zu unterschiedlichsten Themengebieten zugänglich macht. Mit dem Pitch zu "WillkommenZuhause" gewann RTL schließlich eine Förderung. Ziel des Kanals sei es, sich ohne Berührungsängste mit Rassismus im Alltag, in der Gesellschaft und in unserem Köpfen auseinandersetzen. In den ersten drei Videos wird etwa die Problematik der häufig gestellten Frage "woher kommst du eigentlich?" erklärt.
"Als Mitarbeiterinnen eines der größten Medienhäuser Europas, ist es uns wichtig unsere Reichweiten zu nutzen und eine Plattform zu schaffen, auf der wir uns mit dem größten Problem unserer Gesellschaft auseinandersetzen können", so Saskia Meister und Laura Waßermann, Projektmanagerinnen des zunächst auf sechs Monate angelegten Kanals. "Wir möchten Betroffenen Gehör verschaffen und allen Menschen die Möglichkeit bieten, sich weiterzubilden."