Logo: PremiereMit dem Verlust der Bundesliga-Rechte an dem damit verbundenen Markteintritt des neuen Pay-TV-Kanals Arena, sowie dem Start von immer mehr Pay-TV-Kanälen auf den Plattformen der Kabelnetzbetreiber, befindet sich der deutsche Pay-TV-Markt in einem Prozess grundlegender Veränderungen. Die Zeit, in der Premiere praktisch Monopolist war, ist vorbei.

Premiere-Chef Georg Kofler kündigte gegenüber der "Financial Times Deutschland" daher nun einen Strategiewechsel an. So plant Kofler offenbar einen grundlegenden Umbau der Struktur des Bezahlfernsehanbieters. Premiere soll in drei weitgehend selbständige Geschäftsbereiche aufgeteilt werden, aus denen später möglicherweise auch einmal einzelne Unternehmen entstehen könnten, sagte Kofler der "FTD".


Die drei Geschäftsbereiche teilen sich wie folgt auf: Ein Konzernteil soll sich nur um die Inhalte kümmern. Darunter fällt vor allen Dingen der Einkauf von Film- und Sportrechten. Im zweiten Geschäftsbereich werden die Dienstleistungen wie Kundenbetreuung, Marketing, Verbreitung der Sender und Empfangsgeräte konzentriert. Die Sparte "Premiere Interactive" soll sich fdann um neue Geschäftsmodelle kümmern. Darunter fällt beispielsweise das Handy-TV oder das Wettgeschäft.

Diese neue Struktur soll es ermöglichen, künftig stärker als Partner und Dienstleister für andere Pay-TV-Anbieter wie eben Arena, aber auch Kabelnetzbetreiber, Satellitenbetreiber oder die jetzt ebenfalls in diesen Markt drängenden Telekommunikationsanbieter, zu agieren. Die eigenständigen Unternehmensteile sollen ihre Dienstleistungen dann auch diesen Firmen zur Verfügung zur Verfügung stellen.

Besonders die Erfahrung in der Betreuung von 3,5 Millionen Kunden könnte für neue Anbieter auf diesem Markt interessant sein. "Um unsere Plattform beneiden uns viele", so Premiere-Chef Kofler gegenüber der "FTD". Auch durch den Verlust der Bundesliga-Rechte habe die Plattforum nicht substantiell gelitten. "Für andere ist es ungleich teurer, etwas vergleichbares aufzubauen".