Die deutsche Fremantle-Tochter UFA setzt zukünftig einen größeren Schwerpunkt auf Doku-Formate und gründet für den Ausbau des Dokumentarfilm-Bereichs die UFA Documentary GmbH. Eine Entwicklung, die sich ankündigte. Zum Start von "Expedition Arktis", dem ersten großen Doku-Projekt der UFA noch in der Verantwortung von UFA Show & Factual erklärte deren Geschäftsführerin Ute Biernat schon vergangenen November im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de, dass die UFA über ein eigenes Label für Highend-Dokumentationen nachdenke. 

Mit positivem Ergebnis augenscheinlich: "Weltweit verlangen Sender und Plattformen immer stärker nach non-fiktionalen Inhalten, seriellen Formaten und neuen Darstellungsformen wie Dokufiktion. Dieses Wachstumsfeld gilt es nun auszubauen – die neue eigenständige Unit soll ein wichtiger Player für dokumentarische Inhalte werden", erklärt UFA-CEO Nico Hofmann. Die neue Unit wird neben UFA Fiction, UFA Serial Drama und UFA Show & Factual ebenfalls als eigenständiges Produktionsunternehmen unter dem Dach der UFA und als Teil der Fremantle-Gruppe agieren und ihren Fokus auf Dokumentationen, Dokuhybride und serielle Features legen. 

Die Geschäftsführung der der UFA Documentary liegt in den Händen von Gwendolin Szyszkowitz-Schwingel und Marc Lepetit. Dazu UFA-CEO Nico Hofmann: "Gwendolin Szyszkowitz-Schwingel und Marc Lepetit bilden ein erfahrenes Duo mit unterschiedlicher Expertise im Dokumentar-Bereich und sind sehr gut vernetzt. Beide sind dem Hause UFA schon lange verbunden und ich freue mich sehr auf die ersten Drehstarts der UFA Documentary – noch im Jahr 2021."

Szyszkowitz-Schwingel wechselte in ihrer neuen Funktion zum 15. April zur UFA. „Nichts hat so viel Kraft wie die Wahrhaftigkeit. Ich freue mich sehr, dass die UFA – bekannt für das große Talent Geschichten zu finden und umzusetzen – nun verstärkt auch auf die Faszination der Realität setzt. Von brandaktuellen Beobachtungen der politischen Lage bis zur momentanen Zeitenwende des Female Empowerment, von sportlichen Grenzerfahrungen und historischen Innovationen werden unsere ersten Formate erzählen", sagt die neue Geschäftsführerin.

Sie war bislang mit eigener Produktionsfirma am Markt tätig, produzierte seit 2009 Dokumentarfilme und und Imagefilme sowie zuletzt Reportagereihen für den SWR. Zuvor war sie sieben Jahre lang Leiterin des Berliner Büros des ZDFtheaterkanals. Ihr Kollege in der Geschäftsführung, Marc Lepetit, war bislang für UFA Fiction tätig, realisierte in mehr als zehn Jahren dort verschiedenste Projekte, verantwortete zuletzt das Dokudrama "Der große Fake - die Wirecard Story" und bringt als Mitinitiator im kommenden Winter die UFA-Produktion "Ku'damm 56" als Musical auf die Bühne.

Marc Lepetit über die neue Aufgabe: "Wir wollen gesellschaftlich relevante Themen nicht nur emotional, spannend und visuell ansprechend erzählen, sondern bestenfalls begleitend Debatten auslösen. Mit der UFA Documentary möchten wir Kreative adressieren und Stoffe anpacken, die einem breiten, internationalen Publikum die Realität fast schon spannender als die Fiktion erklären und aufzeigen. Gerade komplexe Inhalte wie aktuell der Wirecard-Skandal werden durch Dokuhybride greifbar und verständlich."