Das Coronavirus hatte in den zurückliegenden Monaten spürbare Auswirkungen auf die Medienbranche. Und dennoch konnten unter strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften TV- und Filmproduktionen stattfinden. Auch Studioshows laufen seit Monaten wie gewohnt, nur eben ohne Publikum. Doch wie schmal der Grat für viele Fernsehmacher ist, zeigt nun eine Ankündigung des Bayerischen Rundfunks, der einzelne Produktionen bis Ende Mai zurückstellen muss und das mit dem Coronavirus begründet. 

So erklärte der BR am Freitagnachmittag in einer kurzen Pressemitteilung, dass man "einen Teil" der TV- und Radio-Produktionen, die in den nächsten Wochen angestanden wären, zurückstellt. Konkret betrifft das unter anderem die Formate "jetzt red i" und "schlachthof", die einfach nach hinten geschoben werden. Andere dagegen, wie Konzerte der BR-Klangkörper oder auch mehrere Musik-Unterhaltungsshows, werden komplett abgesagt. 

Der Sender begründet den Schritt mit dem "anhaltend kritischen Corona-Infektionsgeschehen". Es handele sich dabei um eine vorsorgliche Maßnahme, heißt es vom Sender. Vorerst gilt diese bis Ende Mai. Wie es danach weiter geht, hängt wohl nicht zuletzt auch davon ab, wie die Corona-Situation dann aussieht. 

"Bei allen Überlegungen steht für den Bayerischen Rundfunk im Vordergrund, die Gesundheit seiner Mitarbeitenden zu schützen, aber auch die Sendefähigkeit speziell mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung zu gewährleisten", schreibt der BR in seiner Pressemitteilung. Darüber hinaus machte man keine Angaben. Im vergangenen Jahr war es der ORF in Österreich, der mit einer ungewöhnlichen Aktion die Aufrechterhaltung seines Sendebetriebs, vor allem im Bereich News, sicherstellte. So begaben sich etliche Mitarbeiter freiwillig in Isolation - diese Mitarbeiter übernachteten sogar über Wochen hinweg im Sender. Damit war man letztlich erfolgreich - allerdings meisterten damals auch andere Sender die schwierige Situation und ergriffen weniger drastische Maßnahmen.