Irgendwie sei das alles voll logisch, strahlte Schauspielerin Ronja Forcher in die Kamera. Seit über einem Jahrzehnt ist die 24-Jährige als Lilli Gruber in der erfolgreichen Produktion "Der Bergdoktor" zu sehen. "Die Menschen wollen glücklich sein. Umso mehr nach solchen 14 Monaten", erklärte die Schauspielerin mit Blick auf die Coronapandemie. Über den "Bergdoktor" würden die Zuschauer eine Welt betreten, die sie kennen und in der am Ende alles gut werde. "Der Bergdoktor" ist im deutschen Fernsehen längst nicht nur im ZDF beheimatet, sondern im Pay-TV auch beim Heimatkanal. Der Sender der Mainstream Media AG wird in diesem Sommer 25 Jahre alt. Im Juli 1996 ging er an den Start, auf der damals ersten digitalen Plattform Deutschlands, DF1. "Das war sogar noch wichtiger als wir damals gedacht haben", erinnert sich Gründer Gottfried Zmeck, inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der AG, bei einem digitalen Pressetermin zurück. In den zurückliegenden Jahren habe sich eben gezeigt, dass gut gemachter Local Content alles schlage – auch die großen internationalen Formate, die über riesige Studiodeals eingekauft werden.

Tim Werner © Schneider Press / John Farr Tim Werner
In den 25 Jahren sei natürlich nicht immer alles einfach gewesen – speziell mit Blick auf das zurückliegende Jahr nimmt der inzwischen als CEO der Mainstream Media AG agierende Tim Werner dann sogar das Wort "desaströs" in den Mund, als er über die erste Lockdown-Zeit und die damaligen Werbeeinbrüche der TV-Branche im Gesamten sprach. Es sei aber ein ebenso bewegendes und besonderes Jahr gewesen – und eines, das stellte er klar, in dem man von Glück reden könne, ein derart "tolles Produkt zu haben, das sehr gefragt ist." Speziell im Frühjahr 2020, als Infosendungen im Zuge der anrollenden Coronapandemie von Zuschauerrekord zu Zuschauerrekord jagten, hätte auch bei den Machern des Heimatkanals Ungewissheit geherrscht. Schnell aber habe sich gezeigt, dass Werbepartner "uns gesucht und gefunden" haben. Zeitweise hätten sich die Marktanteile verdoppelt, die Nutzung sei teils gar zweieinhalb Mal so hoch wie zuvor gewesen, atmete Werner durch. Eine Zeit lang hätten die Mainstream-Media-AG-Sender, zu denen auch Romance TV gehört, sogar Kanälen der großen amerikanischen Studios die Rücklichter gezeigt. Er habe gerade in den unruhigen Zeiten einen riesigen Run erlebt auf heile Welt, Eskapismus, Frieden und Ruhe. Und davon bietet sein Programm schließlich genug.

Man sei also toll durchgekommen durch die zurückliegenden Monate, was auch damit zu tun hätte, dass das Programm "liebevoll konfektioniert" sei. Liebevoll konfektioniert sei ohnehin so ein Schlagwort für den Heimatkanal, weil der Sender seit jeher echte Schätze ausgrabe und auch auf Mainstream-Programm setze. "Die Kombi ist das Geheimrezept", sagt er. "Das ist Handwerk. Das geht nicht über einen Algorithmus." Der Erfolg des Heimatkanals, fügt Zmeck an, sei auch "stabiler, zeitloser Qualität" zu verdanken.

So soll es auch weitergehen, lassen die beiden Macher wissen – und wollen in Zukunft auch die Verbreitung ausbauen, um noch mehr Reichweite zu erzielen. Schon seit rund drei Jahren ist man nicht mehr exklusiv an die Sky-Plattform gebunden, buchbar ist das Wohlfühlfernsehen mittlerweile auch über Magenta oder die prime video Channels. "Wir sind in tollen Gesprächen", erklärte Werner vielsagend auf die Frage nach weiteren Expansionsmöglichkeiten. Konkreter wurde er bezogen auf kommende Programm-Highlights. Mit Sky sei man einig geworden, dass der Heimatkanal ab dem dritten Quartal 2021 Zugriff auf die Nostalgie-Library habe. So kämen hunderte Filme ins Programmangebot des Senders, "Der eiserne Gustav" oder "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" sind da nur zwei Beispiele. Auch diese werde man wieder "harmonisch konfektionieren", wie Werner sagte.

Und zwar mit modernen Stoffen. Ohne schon ins Detail gehen zu wollen, versprach er für das Programm des Heimatkanals auch neue Familienserien – und "vielleicht auch ein bisschen mehr Krimis."