Monika Grütters © Christof Rieken Monika Grütters
Unter Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, ist der Kulturhaushalt der Bundesregierung in den vergangenen Jahren regelmäßig größer geworden. Und auch 2022 steht aller Voraussicht nach mehr Geld zur Verfügung: Der vor einigen Tagen vom Kabinett verabschiedeten erste Regierungsentwurf für den Haushalt 2022 sieht für Kultur und Medien insgesamt 2,1 Milliarden Euro vor. Das ist ein Plus von rund 7,5 Prozent gegenüber dem aktuellen Jahr. Seit dem Amtsantritt von Grütters im Jahr 2013 ist der Kulturetat der Bundesregierung damit insgesamt um 73 Prozent gestiegen.

Noch steht der Regierungsentwurf unter dem Vorbehalt des zweiten Regierungsentwurfs sowie des parlamentarischen Haushaltsverfahrens. Ein Blick auf die verschiedenen Posten ist aber auch jetzt schon interessant: Ganz konkret soll unter anderem die Deutsche Welle profitieren. Das Budget des Auslandssenders wird nach aktuellen Planungen um 13,5 Millionen Euro auf dann 404 Millionen Euro angehoben. 2016 lag der Etat der Deutschen Welle noch bei knapp mehr als 300 Millionen Euro, das Plus ist also durchaus signifikant. 

Und auch bei der Film- und Serienförderung stellt der Bund 2022 nach aktuellen Planungen 25 Millionen Euro mehr als bislang zur Verfügung - ein Großteil davon fließt in den German Motion Picture Fund (GMPF), also in einen Topf, durch den High-End-Serien gefördert werden. 20 der 25 Millionen Euro sollen demnach für den GMPF sein, das bestätigte das Büro von Grütters gegenüber den Kollegen von "Blickpunkt Film". 

Die massive Aufstockung der GMPF dürfte viele Produzenten freuen, die an entsprechenden Serien-Projekten arbeiten. Der Topf wächst übrigens rasant: Erst in diesem Jahr wuchsen die im GMPF verfügbaren Mittel von 15 auf 30 Millionen. Anfangs war die Nachfrage spürbar höher als das Angebot, nun reagiert man erneut auf den Serien-Boom im Markt. Welche Projekte in diesem Jahr bislang gefördert wurden, ist leider unklar. Auf der Webseite des GMPF ist die aktuellste Liste von 2020. Die restlichen fünf Millionen Euro gehen laut "Blickpunkt Film" übrigens in den DFFF II, durch den vor allem nationale und internationale Großproduktionen gefördert werden. 

"Mit dem starken Haushaltsansatz für 2022 bereiten wir für Kunst, Kultur und Medien in Deutschland den Weg in die Zukunft", sagt Monika Grütters. "Gerade in diesen Zeiten des Umbruchs bekräftigen wir mit einem Rekordetat unsere gemeinsame Entschlossenheit, die kulturelle Infrastruktur in ganz Deutschland zu bewahren und weiter auszubauen. Dazu gehört auch die weitere Stärkung der vom Bund geförderten Einrichtungen. Nicht zuletzt steht der Bund damit weiter ein für die Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit in Deutschland."