Das Präsidium des Deutsche Fußball Bundes (DFB) hat am Freitag final entschieden, an welche Medienunternehmen die DFB-Pokal-TV-Rechte der Spielzeiten 22/23 bis einschließlich 25/26 gehen. Überraschungen gab es nicht mehr, nachdem Zeitungsberichte die Sieger schon Mitte dieser Woche verraten hatten. Über die Agentur SportA hatten ARD und ZDF diesmal gemeinsam geboten, sie zeigen ab Sommer 2022 15 Matches pro Spielzeit live im Free-TV, zwei mehr als aktuell. Alle Spiele einer Pokalsaison gibt es bei Sky, unter anderem auch in der bekannten Konferenzschaltung, davon 48 exklusiv. Highlight-Clips erwarben Sport1 und DAZN.

 

Nach Angaben des DFB ist es gelungen, die TV-Erlöse um über 20 Prozent zu steigern - genaue Summen nannte der Verband nicht. Ein Plus von 20 Prozent, das ist durchaus ein Erfolg, bedenkt man, dass die Bundesliga vor einem Jahr ihre Erlöse aus dem nationalen Geschäft nicht steigern konnte. "Wir glauben, mit den Abschlüssen gute Entscheidungen in verschiedene Richtungen getroffen zu haben. Positiv ist zum Beispiel, dass wir den Fans zukünftig noch mehr Spiele im frei empfangbaren Fernsehen anbieten können. Oder dass wir durch die Erhöhung der Free-TV-Spiele in der ersten Hauptrunde gerade unseren Amateurvereinen weitere Plattformen bieten, um sich einem großen Publikum präsentieren zu können", sagte Heike Ullrich, stellvertretende Generalsekretärin des DFB, am Freitag. Vier der 32 Erstrundenspiele laufen ab 22/23 im Free-TV, zwei mehr als derzeit. Der Geschäftsführer der DFB GmbH, Dr. Holger Blask, erklärte: "Wir freuen uns sehr, die erfolgreichen Partnerschaften mit der ARD, Sky und Sport1 fortsetzen zu können, das ZDF zurückgewonnen zu haben und DAZN als neuen Medienpartner begrüßen zu dürfen." Von der erzielten, "signifikanten Erlössteigerung" würden Amateurvereine und Proficlubs profitieren. Es sei ein "starkes Signal" und ein Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität des Fußballs.

Charly Classen, Executive Vice President Sport von Sky Deutschland: "Packende K.o.-Spiele von Beginn an, das ewige Duell Groß gegen Klein sowie alle Sensationen und Emotionen sind das, was so nur der DFB-Pokal bieten kann." Sky sieht sich somit als Sender Nummer eins im deutschen Club-Fußball bestätigt. Die Sky-Rechnung: 574 der insgesamt 680 Spiele aus DFB-Pokal, Bundesliga, 2. Bundesliga, Relegation und Supercup überträgt der Anbieter fortan live, 520 Einzelspiele (in dieser Saison 522) davon sowie alle Konferenzen exklusiv. Neu im Vertrag mit dem DFB verankert: Beide Halbfinals des Pokals und das Finale werden in UHD produziert und ausgestrahlt.

Zum ZDF kehrt der Pokal somit offiziell zurück. In der aktuellen Periode ist die ARD der öffentlich-rechtliche TV-Partner. ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut: "Der DFB-Pokal live in ARD und ZDF: Das ist eine gute Nachricht für alle Fans der Sportart Nummer 1 in Deutschland: Attraktive Live-Spiele im Free-TV, präsentiert von starken öffentlich-rechtlichen Partnern, die ihre Kompetenz gerade bei der Fußball-EM unter Beweis gestellt haben."

Dr. Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks und innerhalb der ARD für Sportrechte zuständig: "Der DFB-Pokal hat unbestritten eine hohe gesellschaftliche Relevanz, auch gerade mit seiner regionalen Ausrichtung, und ist uns daher als ARD mit unserer föderalen Struktur besonders wertvoll. Es ist uns gelungen, einen wirtschaftlich gangbaren Weg zu finden, weiterhin den DFB-Pokal live in den Öffentlich-Rechtlichen abbilden zu können – über alle Verbreitungswege." Die ARD wird fortan pro Saison ein oder zwei Pokal-Spiele weniger zeigen als aktuell. ARD und ZDF werden jeweils auch die Highlight-Berichterstattung im klassischen Free-TV übernehmen.

Keine Liverechte erworben hat Privatsender Sport1 – aktuell laufen dort noch vier Matches pro Jahr. Dafür hat sich der Sender nun ein Highlight-Paket gesichert. Damit darf Sport1 am Tag nach einer Partie (ab morgens um sechs Uhr) bis zu sechs Minuten lange Spielzusammenfassungen anbieten. Sport1-Chef Olaf Schröder zeigte sich erfreut: "Mit dem DFB-Pokal haben wir nach dem Erwerb der Bundesliga-Rechte im vergangenen Jahr jetzt ein weiteres Kernrecht bis mindestens 2026 in unserem Programmportfolio. Dank der Highlight-Rechte an allen Spielen werden wir diesen so traditionsreichen wie beliebten Wettbewerb auf unseren TV- und Digital-Kanälen umfassend präsentieren." Auch Sport-Streamingdienst DAZN ist nun beim Pokal dabei. Auf der Plattform dürfen Highlights jeweils ab Mitternacht angeboten werden.