Ohne große vorherige Ankündigung gab es jüngst einen Wechsel im Moderations-Team der "Lokalzeit Köln" im WDR Fernsehen. Ende Juni stand Simone Standl zum letzten Mal für die Lokalnachrichten aus der Domstadt, die sie seit 2004 präsentiert hatte, vor der Kamera. inzwischen trat Sümeyra Kaya ihre Nachfolge an. Auch wenn der WDR sich lange gar nicht dazu äußerte, schlug der Wechsel lokal einige Wellen, weil sich Simone Standl im "Kölner Stadt-Anzeiger" mit deutlichen Worten über den Umgang des WDR mit ihr beschwerte.

 "Natürlich hat jeder Arbeitgeber das Recht, etwas anderes auszuprobieren, aber dann muss man anständig mit den Leuten umgehen. Ich stehe seit 27 Jahren beim WDR vor der Kamera, seit 1998 regelmäßig. Wir sind hier alle tief frustriert, das Klima ist nicht mehr schön", sagte sie unter anderem und warf dem Sender vor, sie "wie einen Lehrling" behandelt zu haben, "der die Probezeit nicht bestanden" habe. Ihren Vorgesetzten warf sie auch im Umgang mit anderen fehlende Wertschätzung vor.

Stand damals sollte Standl trotzdem auch weiterhin für den WDR tätig sein und unter anderem im Radiosender WDR2 die "Lokalzeit" aus Köln präsentieren. Doch auch daraus wird nun nichts, wie wiederum der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Die Pressestelle wird darin mit den Worten zitiert: "Der WDR hat sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen, da die öffentlichen Äußerungen der Moderatorin über den WDR das Vertrauensverhältnis schwer gestört haben." Standl werde nun aber wie im WDR-Tarifvertrag vorgesehen noch eine Abfindung erhalten.

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