Weil Jörg Dahlmann Japan als "Land der Sushis" bezeichnete, beendete Sky vor einigen Monaten die Zusammenarbeit mit dem Kommentator. Es war nicht das erste Mal, dass Dahlmann seinen Arbeitgeber mit einem unüberlegten Spruch gegen sich aufbrachte. "Für so eine Kuschelnacht mit Sophia würde ich mich auch auf die Bank setzen", sagte er wenige Monate zuvor über die Tatsache, dass Loris Karius, der damalige Freund von Sophia Thomalla, bei einem Spiel nur auf der Bank saß. Nach dem Sushi-Spruch war das Maß offensichtlich voll, die Wege von Sender und Kommentator trennten sich. 

Im Fall des Sushi-Spruchs wurde Dahlmann Rassismus vorgeworfen, was der von sich wies. Nun hat der Kommentator der "Bild am Sonntag" ein Interview gegeben, darin schießt er scharf gegen Sky, von Rassismus will er nach wie vor nichts wissen. Sky habe einen "Riesenfehler" gemacht, glaubt Dahlmann. Der Sender habe sich von Twitter-Hatern leiten lassen. "Diese Empörungsgemeinde hat die Politik des Senders beeinflusst. Ich empfinde diese Reaktionen von Sky einerseits als traurig, andererseits als unprofessionell." Dahlmann spricht von einer "journalistischen Bankrott-Erklärung". 

Der Rausschmiss sei von Sky "purer Aktionismus" gewesen, sagt Dahlmann und legt nach: "Was sie mit mir gemacht haben, ist allerfeinstes Mobbing!" Enttäuscht sei er vor allem von Redaktionsleiter Mario Nauen und Sportchef Charly Classen. Ihnen wirft er "schlechtes Management" vor. Im "Bild am Sonntag"-Interview verrät Dahlmann auch, dass er eine Erklärung abgeben sollte, in der er eingeräumt hätte, eine unglückliche Formulierung abgegeben zu haben. "Aber die war nicht unglücklich. Das war einfach nur ein Synonym." Unterschrieben habe er die Erklärung nach Rücksprache mit seinem Anwalt nicht. 

Bei Sky würden heute "spaßbefreite Chefs" sitzen, sagt Dahlmann. "Ich kann meinen Reporter-Stil, den ich fast 40 Jahre bewahrt habe, doch im letzten Jahr nicht umstellen. Ich kommentiere so, wie ich nun mal rede. Und nicht so lehrermäßig, wie manche das tun", so der Kommentator. Doch scheinbar gibt es noch immer Unklarheiten, was Dahlmann nun genau gesagt hat. 

Im "Bild am Sonntag"-Interview sagt Dahlmann: "Bei dem ‘Land des Sushis’-Spruch waren es vielleicht zwei Prozent, die das negativ aufgefasst haben." Nur: Dahlmann hat nie "Land des Sushis" gesagt, sondern "Land der Sushis". Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Dahlmann selbst, den die "Bild am Sonntag" übrigens beim Sushi-Essen zum Interview traf, arbeitet nun an einer Autobiografie. Arbeitstitel: "Sushis und Luschis - soll’n sie mich doch rauswerfen". Und auch als Reporter würde er gerne weiterarbeiten. Eine Idee, wo er das machen könnte, hat Dahlmann auch schon: "Ich hätte auch mal Bock, eine Redaktion zu leiten. Wenn Sky die Chefs rausschmeißt, dann wäre ich bereit zu helfen."