Am 1. und 15. September veranstaltet ProSieben in Berlin seine neue "Bundestagswahl-Show" mit Moderator Louis Klamroth. In den je zweistündigen Primetime-Sendungen treten zunächst Annalena Baerbock (Die Grünen) und zwei Wochen später Olaf Scholz (SPD) auf (DWDL.de berichtete). Am 8. September 2021 wird es hingegen keine "Bundestagswahl-Show" bei ProSieben geben. Das hat der Sender auf Anfrage von DWDL.de bestätigt. Und somit ist auch klar: Armin Laschet, der Kanzlerkandidat der CDU, hat abgesagt.

"Inhaltliche Gründe" seien von der CDU genannt worden, bestätigte ein ProSieben-Sprecher auf DWDL.de-Anfrage, ohne weitere Details zu nennen. Inhaltliche Gründe seien eine falsche Aussage, heißt es dagegen aus der CDU. Laschet hat nach DWDL-Informationen ProSieben sogar eine feste Zusage für ein Triell gegeben. Das fand allerdings nicht statt, wofür Laschet wiederum nichts konnte. Für das andere Format habe es angeblich aufgrund der vielen Anfragen und anderer Termine nicht geklappt. Man sei aber weiter mit dem Sender im Austausch, so die Aussage aus der CDU. Seitens ProSieben erklärt man im Nachgang dazu: "ProSieben hätte gerne zu den schon im Mai angekündigten drei 'ProSieben Bundestagswahl-Show(s)' auch ein Triell vor der Wahl gezeigt. Dazu hatte Armin Laschet zugesagt. Aber es war nicht möglich einen Termin zu finden, an dem die drei Spitzenkandidat:innen gemeinsam Zeit haben."

ProSieben-Chef Daniel Rosemann schwebt bei der "Bundestagswahl-Show" kein "klassischer Talk, sondern politische Unterhaltung auf einem starken journalistischem Fundament" vor. Und Moderator Louis Klamroth ergänzte: "Wir alle wollen wissen: Wie spontan, souverän, sympathisch und kompetent ist der Mensch, der in den kommenden Jahren meine persönlichen Lebensumstände als Bundeskanzler:in prägen wird? Auf was muss ich mich einstellen? Und wenn ich mich als 'Verlierer' dieser Politik sehe: Wie begegnet man mir?" 

Grundsätzlich ablehnend steht Laschet ProSieben offenkundig nicht gegenüber, im Mai war er beim Sender noch zu sehen. Damals trat er im "ProSieben Spezial" um 20:15 Uhr auf - 0,94 Millionen Menschen schauten zu. Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte das Interview knapp acht Prozent Marktanteil. Auch damals hatte Louis Klamroth die Fragen gestellt, zusammen mit Linda Zervakis.

 

Laschet hat nun nicht das erste Mal ein Format abgesagt, das speziell junges Publikum erreichen sollte. Vor einigen Wochen machte YouTuber Rezo, der 2019 bekannt wurde, weil er sich in einem YouTube-Video sehr kritisch mit der CDU auseinander setzte, publik, dass Laschet eine Teilnahme an einem Triell auf YouTube und Twitch abgelehnt habe. 

An TV-Terminen in den Wochen vor der Wahl wird es Laschet jedenfalls nicht mangeln. RTL plant mit ihm – wie auch mit den Spitzen von SPD und Grünen – ein Interview innerhalb der Reihe "Am Tisch mit…", in Sat.1 wird er an "Kannste Kanzleramt?" teilnehmen. Und dann gibt es Ende August und Mitte September noch zwei große TV-Trielle, einmal bei RTL/ntv und einmal bei ARD und ZDF.