Ein bisschen später als ursprünglich im DWDL-Interview von Produzentin Sylvia Fahrenkrog-Petersen von Good Times angekündigt, ist in der ZDF-Mediathek nun die Porträt-Reihe "Generation Merkel" online gegangen. Unter dieser "Generation Merkel" verstehen die Macher in diesem Falle Menschen zwischen 19 und 37 Jahren, die sich kaum an eine andere Person als Angela Merkel als Kanzlerin oder Kanzler erinnern können.

Elf Personen aus dieser Altersgruppe wurden für die zehnteilige Reihe in ihrem Alltag begleitet. Sie berichten über die täglichen Herausforderungen und beziehen Stellung, was sie von der Politik zukünftig erwarten. Josie und Vanessa beispielweise lieben ihre Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege und haben gerade deshalb eine genaue Vorstellung darüber, welche Missstände hier behoben werden müssten. Dass Integration nicht nur einseitig funktioniert, davon ist Stand-up-Comedienne Negah überzeugt. Die gebürtige Iranerin kam mit elf Jahren nach Deutschland. Leopold ist Arzt und sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl Der ehemalige Paralympics-Teilnehmer zeigt, wie Inklusion funktionieren kann und hofft, dass der Staat in diesem Bereich noch mehr für die Menschen tut.

Martin Reichel, der verantwortliche Autor der Reihe, sagt hierzu: "Die 12- bis 15-minütigen Beiträge sind für mich ein Spiegel der Gesellschaft. Wir sind sehr nah an den Menschen und ihrer Lebensrealität. Als neutraler Berichterstatter will ich dieser gerecht werden. Dabei ist es sehr wichtig, das Erzählte und speziell die politischen Einstellungen nicht wertend wiederzugeben. Angela Merkel bildete eine politische Konstante. Die im Herbst anstehende Zäsur führt nun zu einer Aufbruchstimmung mit hohen Erwartungen an die neue Regierung wie die Porträts zeigen."

Good Times CEO Sylvia Fahrenkrog-Petersen ergänzt "Es ist ja immer noch für viele in diesem Land unvorstellbar, dass Angela Merkel bald nicht mehr an der politischen Spitze des Landes stehen wird und dieses Format ist eines der letzten, welches die Bedeutung der inzwischen 67-Jährigen auf eine interessante Weise in den Mittelpunkt stellt." Dennoch bietet "Generation Merkel" nicht primär einen Blick zurück, sondern richtet ihn in die Zukunft. Eine politische Zukunft, von der jede:r Wähler:in seine eigene Vorstellung hat.