Hass und Hetze im Internet werden immer wichtigere Themen, aber auch die bewusst irreführende Berichterstattung von manchen Boulevardmedien ist längst im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit angekommen. Unter anderem darum soll es auch in der neuen ARD-Serie "Legal Affairs" gehen, in der die Medienanwältin Leo Roth, gespielt von Lavinia Wilson, im Mittelpunkt steht. Das Erste wird die acht Folgen am 19., 20., 22. und 23. Dezember um 21:45 Uhr ausstrahlen. Bereits ab dem 17. Dezember ist die komplette Serie in der Mediathek abrufbar.
Und so beschreibt die ARD die Serie: Wahrheit ist verhandelbar. Denn eine gute Story ist besser als die Wahrheit und oft stärker als jeder Paragraf. Dieser zweifelhaften Maxime verdankt Medienanwältin Leo Roth (Lavinia Wilson) ihren Erfolg. Zu ihrem Team gehören nicht nur das ehrgeizige Anwaltsteam Elena Caspari (Maryam Zaree) und Cecil von Carlsburg (Niels Bormann), sondern auch eine Ermittlerin (Michaela Caspar) und der neue Assistent Adrian Berisha (Aaron Altaras). Leo Roth übernimmt Pro-bono-Mandate für die Angehörigen einer Busfahrerin, die für den Unfalltod ihrer Fahrgäste verantwortlich sein soll, ebenso wie für eine Hobby-Influencerin, die nach einem rassistischen Post in einen gefährlichen Shitstorm gerät.
Kaltschnäuzig steigt Leo beinahe täglich gegen den Boulevardjournalisten Götz Althaus (Stefan Kurt) in den Ring, um Persönlichkeitsrechte eines Fußballstars oder eines Deep-Fake-Opfers zu schützen. Rechten Populisten das Handwerk zu legen und die Freiheit der Kunst zu verteidigen, stehen ebenso auf ihrer Agenda wie Taktieren auf dem dünnen Eis der Politik. Hier wird es auch privat für sie gefährlich: Ihr Schwager Kai Fontaine (Rainer Sellien), Innensenator in Berlin, benötigt ebenfalls Leos besondere Qualitäten, um Probleme aus der Welt zu schaffen. Ihm droht nach einem Seitensprung ein politischer Skandal. Diesmal gerät Leo Roth in einen Strudel, dessen Tiefe sie ebenso wenig kennt wie die Gefahren. Für die Juristin beginnt ein Kampf, bei dem sie selbst im Erfolgsfall viel verliert und sich persönlich wie auch ihre gesamte Kanzlei aufs Spiel setzen muss.
Das besondere an der Serie: Mit Medienrechtsanwalt Prof. Dr. Christian Schertz unterstützt einer der bekanntesten Experten auf dem Gebiet die Serie als Berater. Er war außerdem auch Executive Producer. Schertz selbst sagt über seine Rolle: "Aufgrund großartiger US-Anwaltsserien wie ‚Suits‘, ‚The Good Wife‘, ‚Boston Legal‘ oder ‚Scandal‘ war es längst überfällig, eine entsprechende Serie auch in Deutschland zu produzieren. Das war auch der Grund, warum ich bei ‚Legal Affairs‘ nicht nur Ideengeber blieb, sondern mich auch inhaltlich bei der Drehbuchentwicklung und als Berater und Executive Producer eingebracht habe." Die Serie erzähle am Beispiel einer Medienanwältin juristische Arbeit und schildere den Druck und das Tempo, wenn es um den Schutz der Reputation von Menschen gehe.
"Legal Affairs" ist eine Produktion von UFA Fiction. Als Produzent zeichnet Benjamin Benedict verantwortlich, als Ausführende Produzentin Kristina Henning, Producerin ist Karoline Griebner. Regie führen Randa Chahoud und Stefan Bühling. Hinter der Kamera stehen Julian Hohndorf und Jan Prahl. Head-Autorinnen des Writers' Rooms sind Lena Kammermeier und Felice Götze.
"‘Legal Affairs’ setzt sich mit den Schattenseiten unserer heutigen Mediennutzung auseinander. Wir sind im Netz der Manipulation von Algorithmen ausgesetzt, konsumieren Nachrichten aus unseren ‚Filterblasen‘ und teilen private, ja sogar intime Informationen mit einer übergroßen anonymen Öffentlichkeit. [...] Die Konsequenzen medialer Desinformationskampagnen, unüberlegter Postings oder Falschmeldungen sind schonungslos, führen Menschen an den Rand ihrer psychischen Belastbarkeit, zerstören Existenzen und bringen etablierte Machtverhältnisse ins Wanken", sagen Christoph Pellander und Martina Zöllner, die auf Seiten der ARD Degeto und des RBB hinter dem Projekt stehen, in einem gemeinsamen Statement. Die beiden sprechen von einem "atemlosen Einblick in die juristischen Verstrickungen einer modernen Kanzlei von heute". Außerdem zeige die Serie "die erbarmungslose Welt in den Sozialen Medien und den Boulevard-Zeitungen" auf.