Die Walt Disney Company hat am Mittwochabend Zahlen fürs letzte Geschäftsquartal vorgelegt, das dort vom Juli bis Oktober dauerte - und Anleger damit eher enttäuscht. Disney-Boss Bob Chapek hatte schon vor einigen Wochen vorgewarnt, dass das Abo-Wachstum bei Disney+ weniger stark ausfallen würde als gewohnt. Tatsächlich wurden innerhalb von drei Monaten nur 2,1 Millionen neue Abonnentinnen und Abonnenten gewonnen, die Gesamtzahl stieg dadurch auf 118,1 Millionen. Es war das bislang mit Abstand geringste Abo-Wachstum innerhalb eines Quartals.

Trotzdem gibt man sich bei Disney offiziell nicht beunruhigt und wies darauf hin, dass das Wachstum auch künftig nicht von Quartal zu Quartal linear verlaufe, sondern Schwankungen unterworfen sei. Für ein wieder anziehendes Wachstum soll die zunehmende Internationalisierung sorgen. Derzeit ist Disney+ in 60 Ländern vertreten, 160 sollen es im kommenden Jahr werden. Außerdem werde man auch die Investitionen in Inhalte für Disney+ weiter ausbauen. Auf die bislang in Aussicht gestellten acht bis neun Milliarden Dollar 2024 werde noch ein nicht näher genannter Betrag obendrauf kommen - insbesondere durch lokalen und regionalen Content außerhalb der USA.

Disney+ ist dabei natürlich nicht der einzige Streaming-Dienst von Disney, ESPN+ zählt inzwischen 17,1 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, Hulu 43,8 Millionen. Zusammengenommen zählt Disney damit insgesamt 179 Millionen Streaming-Abos. Bis Ende 2024 will man konzernweit weltweit auf 230 bis 260 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten kommen.

Im gesamten Geschäftsjahr 2020/21, das bei Disney immer Anfang Oktober endet, erwirtschaftete Disney einen Umsatz von 67,4 Milliarden US-Dollar, drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Und statt eines Netto-Verlusts aus fortgeführten Geschäften von 2,8 Milliarden stand nun wieder ein Geweinn von rund zwei Milliarden Dollar zu Buche. Die Direct-To-Consumer-Sparte mit den Streaming-Diensten steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 um 55 Prozent auf 16,3 Milliarden, hier fuhr man aber trotzdem noch einen Verlust von 1,7 Milliarden Dollar ein. Im Jahr zuvor lag das Minus allerdings noch bei 2,9 Milliarden. Der Gewinn der linearen Sender betrug 8,4 Milliarden Dollar, eine Milliarde weniger als im Jahr zuvor. Hier lag der Gesamt-Umsatz bei knapp über 28 Milliarden.