Luke Mockridge hat sämtliche TV-Auftritte nach einem ausführlichen "Spiegel"-Bericht über sein Verhalten gegenüber Frauen und Details über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bekanntlich auch für das kommende Jahr abgesagt, die von ihm einst ins Leben gerufene und in der Vergangenheit auch produzierte Fang-Show "Catch!", die 2019 mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, wird Sat.1 aber trotzdem weiterführen, wie Senderchef Daniel Rosemann in einem Interview mit dem konzerneigenen Magazin "Topbox" ankündigte.

Moderieren wird demnach auch im kommenden Jahr Andrea Kaiser, Simon Pearce bleibt als Field Reporter an Bord. Einen direkten Ersatz für Luke Mockridge braucht es nicht, weil er in der Vergangenheit zwar Gastgeber und Gesicht der Sendung war, letztlich führte er aber nur eines von mehreren Teams an. Angekündigt sind für 2022 nun wieder die "Deutsche Meisterschaft im Fangen" und die "Europameisterschaft im Fangen". Anfang des Jahres holten die drei "Catch!"-Sendungen für Sat.1 starke Marktanteile zwischen 10,5 und 13,4 Prozent.

Rosemann kündigte zudem eine neue Sortierung der Ausrichtung der einzelnen Wochentage an. "Der Montag wird sehr herzlich: Da wird geliebt, gedatet, geheiratet, abgenommen. Kurz: Da wird das Leben  verbessert. Dienstag werden wir ab 2022 wieder unsere US-Serien zeigen. Warum? Am Dienstag hatten die US-Serien in Sat.1 die besten Marktanteile. Der Mittwoch wird Show. Und der Donnerstag steht im Zeichen von Factual-Programmen, in denen man immer wieder Tipps und Tricks für das eigene Leben bekommen kann." Von Freitag bis Sonntag ändert sich an der Ausrichtung nichts.

Generell zielt Rosemann, der Mitte Mai die Sat.1- zusätzlich zur ProSieben-Geschäftsführung übernommen hatte, künftig auf ein etwas älteres Publikum und setzt auf den "Wohlfühlfaktor": "Unsere Sendungen müssen – ähnlich wie zum Beispiel 'The Voice of Germany‘ – besonders Frauen gefallen, die den 40. Geburtstag schon gefeiert haben. Das ist eine erste klare Orientierung bei der Programmauswahl. Bei dem einen oder anderen Programm war die Ausrichtung in diesem Jahr einfach viel zu jugendlich und vermeintlich hip. Sat.1 muss und darf nicht so jung und innovativ wie ProSieben sein. Im Gegenteil: Verlässlichkeit ist deutlich wichtiger. Das gilt für das Programmschema, aber auch für jedes einzelne Programm. Die Sat.1-Zuschauer:innen müssen sich darauf verlassen können, dass sie sich wohl fühlen, wenn sie Sat.1 einschalten."