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Die Gewerkschaft ver.di und die Produzentenallianz haben sich auf eine Gagen-Erhöhung für die etwa 25.000 Filmschaffenden bei deutschen Filmproduktionen geeinigt. Die Wochengagen steigen demnach zum 1. Januar 2022 um 50 Euro, zum 1. April 2023 dann um weitere 35 Euro. Ver.di war mit der Forderung nach einer Erhöhung um 100 Euro in die Verhandlungen gegangen.

Da es sich um Festbeträge handelt, profitieren Filmschaffende mit der allgemein niedrigsten Gagen-Höhe am deutlichsten. Der erste Erhöhungsschritt führt im Durchschnitt aller Berufe zu einer Steigerung von über vier Prozent. Innerhalb der Laufzeit von 24 Monaten wachsen die Gagen zum Beispiel von Assistentinnen und Assistenten in unterschiedlichen Berufen (1.075 Euro pro Woche) um acht Prozent, rechnet ver.di vor.

"Mit den Festbetragserhöhungen erreichen wir für Filmschaffende mit niedrigeren Wochengagen besonders starke Einkommenssteigerungen. Unsere Kolleginnen und Kollegen in Auftragsproduktionen mit kurzen Beschäftigungszeiten brauchen angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten diesen Booster für ihr Einkommen", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel, der den Abschluss als "passende Antwort auf die schwierigen Arbeits- und Rahmenbedingungen der Branche" bezeichnete.

Der Verhandlungsführer und CEO der Produzentenallianz Christoph Palmer ordnet das Ergebnis so ein: "Die nun gefundenen Regelungen für den Tarifteil Gage tragen einen Kompromisscharakter. Es war uns aus Arbeitgebersicht wichtig, ein vertretbares Ergebnis zu erzielen, das einerseits die Inflationsentwicklung beachtet und andererseits die angespannten finanziellen Rahmen­bedingungen der deutschen Produktionswirtschaft berücksichtigt. Auch die vereinbarte Laufzeit von zwei Jahren gibt den Produktionsunternehmen einen gewisse Planungssicherheit. Insgesamt ist der zustande gekommene Kompromiss als ausgewogen zu bewerten. Insofern hat sich die gemeinsame Sozialpartnerschaft zwischen ver.di und der Produzentenallianz einmal mehr bewährt."

Vereinbart wurde darüber hinaus auch, dass eine gemeinsame Arbeitsgruppe von ver.di und der Produzentenallianz ab dem nächsten Jahr über Veränderungen in der Systematik der Gagentabelle und einzelner Berufsbilder berät. Dabei wird es auch um die Integration von neuen Berufsbildern wie Script Supervisor gehen.