Das Netzwerk "Frauen im ZDF" hat einen Offenen Brief an die Mitglieder des Verwaltungsrates geschrieben und darin eine paritätisch besetzte Geschäftsleitung gefordert. Fest steht ja bereits, dass zumindest die Intendanz auch künftig männlich besetzt sein wird: Programmdirektor Norbert Himmler setzte sich im Sommer bei der Wahl zur Nachfolge von Thomas Bellut gegen Tina Hassel durch und tritt das Amt im März 2022 an. 

Aber auch darüber hinaus wird die Geschäftsleitung bislang von Männern dominiert: Michael Rombach ist Produktionsdirektor, Peter Weber Justitiar und Peter Frey Chefredakteur. Damit gibt es mehr Männer mit dem Namen Peter in der ZDF-Geschäftsleitung als Frauen. Als einzige weibliche Person in dem Führungsteam sitzt Karin Brieden, die Verwaltungsdirektorin und Vize-Intendantin ist (Lesen Sie dazu auch einen DWDL.de-Kommentar aus dem März dieses Jahres). 

Durch den Wechsel von Himmler aus der Programmdirektion in die Intendanz wird dessen bisheriger Job frei. Und auch der Posten des Chefredakteurs muss 2022 neu besetzt werden. Und geht es nach den Frauen im ZDF, sollen diese Posten weiblich besetzt werden. "Wir fordern Parität in der Geschäftsleitung des ZDF. Die zwei vakanten Positionen in der ZDF-Direktion mit weiblichen Führungskräften zu besetzen, ist ein Signal, das die Entwicklung innerhalb des Hauses konsequent und nach außen sichtbar fortführt", heißt es in dem Offenen Brief. 

In den vergangenen Jahren hätten sich Frauen in allen Bereichen des ZDF qualifiziert und seien bereit für einen Einsatz in der höchsten Führungsebene, zeigen sich die Frauen überzeugt. Der Verwaltungsrat habe nun die Gelegenheit, "bisher bestehende Nachteile für Frauen und fehlende Diversität in der ZDF-Führung zu korrigieren." Von den ZDF-Frauen heißt es außerdem, dass Frauen in den fast 60 Jahren des ZDF lange eine untergeordnete Rolle gespielt hätten. Man wolle nun nicht länger dabei zusehen, "wie in Zeiten eines enormen gesellschaftlichen Wandels Chancen verpasst und Gelegenheiten zur Gleichstellung vertan werden".