Foto: ARD/Klaus GörgenSchon einige Male versuchte sich Harald Schmidt, der einst auch Schauspiel studierte, als Schauspieler. So war er beispielsweise 1999 im Dietl-Film "Late Show" zu sehen und spielte 2002 den Diener Lucky in "Warten auf Godot" am Bochumer Schauspielhaus. Im kommenden Jahr darf er sein schauspielerisches Talent nun erneut unter Beweis stellen.

Er übernimmt eine Rolle in der ZDF-Serie "Traumschiff", wie Schmidt in einem Interview mit der "Zeit" ankündigte. "Ich spiele einen Gentleman-Host, einen Mann, der Frauen auf solchen Schiffsreisen moralisch einwandfrei die Zeit vertreibt", so Schmidt. Das "Traumschiff" reist hierbei von Havanna nach Valparaiso durch den Panamakanal. Die Dreharbeiten beginnen nach Schmidts Aussagen im Januar kommenden Jahres.


Schmidt über die Rolle: "Während das Comedy-Prekariat sich abarbeitet mit immer neuen Parodien, sage ich, Kinder, ihr geht am deutschen Volk vorbei. Rosamunde Pilcher, Volksmusik, Traumschiff, das will das deutsche Volk. Und es ist mit Sicherheit interessanter und lustiger dort mitzuspielen, als all das auf die Schippe zu nehmen."

Auch zur zunehmenden Kritik in den Feuilletons der Nation äußert sich Schmidt. Er sei nicht nur beleidigt, sondern fast "ein wenig erzürnt über die Undankbarkeit dieser kleinen Schmierfinken", so Schmidt in seiner gewohnten Art. "Das Spiel hat Spaß gemacht, solange ich gefeiert wurde. Um sich nicht feiern zu lassen, ist das Lesen von Zeitungen zu anstrengend."

Die Gründe dafür sieht Schmidt darin, dass er "einfach fällig" sei. "Ich wurde mit Preisen überhäuft, jeder Halbsatz von mir wurde analysiert. ich bin zu lange dabei, wahrscheinlich gehe ich mit meiner Großkotzigkeit den Leuten mittlerweile unfassbar auf die Nerven." Eigentlich ist Schmidt nach eigener Aussage die Kritik aber egal, was er auch allen anderen als Haltung empfielt: "Es ist die einzige missionarische Tätigkeit, die ich noch ausübe, dass ich all diesen verzagten Kollegen sage: Hört doch einfach auf, Zeitungen zu lesen. Oder ich frage: Warum bricht euch die Kritik das Herz, ihr habt doch einen Vertrag, ihr habt einen Sender, ihr verdient gutes Geld - also Schluss mit dem Gejammer."