Mehr als zwei Jahre liegt der Abschied von Philipp Steffens bei RTL zurück - fast sechs Jahre lang verantwortete er die fiktionalen Projekte des Kölner Privatsenders, machte anlässlich seines Rückzugs aber keinen Hehl daraus, "wieder näher mit den Kreativen zusammenarbeiten" zu wollen. Mit diesen Worten ließ er sich Ende 2019 zitieren. "Dass in mir das Produzentenherz schlägt, hat sich im Laufe des Jahres immer mehr manifestiert", so Steffens damals (DWDL.de berichtete).

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Gesagt, getan: Nun hat Philipp Steffens zusammen mit seiner Ehefrau Julie Link in Köln die neue Produktionsfirma Glisk unter dem Dach von Federation Entertainment gegründet. Das Unternehmen will sich eigenen Angaben zufolge auf die Kreation, Produktion, Finanzierung und den Vertrieb von hochwertigen Produktionen konzentrieren. Geplant sind demnach Produktionen für den deutschen Markt, aber auch internationale Koproduktionen "mit globaler Anziehungskraft", mit dem Ziel, deutsche Inhalte und Marken einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Gleichzeitig will Glisk auch als Talentmanagement-Unternehmen für etablierte und aufstrebende Stars, darunter Schauspieler, Autoren und Regisseure, fungieren.

"Als Ehemann und Ehefrau wollten wir schon lange zusammenarbeiten und das letzte Jahr hat uns das perfekte Umfeld geboten, um unseren Traum Wirklichkeit werden zu lassen", sagten Steffens und Link in einem gemeinsamen Statement. "Unser Ziel ist es, ein Unternehmen aufzubauen, das der kreativen Gemeinschaft großartige Partnerschaftsmöglichkeiten bietet. Wir möchten ein Inkubator für großartige Ideen sein und sie ans Licht bringen, indem wir ansprechende und emotionale Inhalte erstellen, die weltweit verbreitet werden. Wir könnten uns keinen besseren Partner als Federation Entertainment wünschen – sie haben ein echtes Verständnis für unsere Ziele und werden eine unglaubliche Unterstützung sein, da wir in der Lage sind, auf die herausragenden Talente des globalen Netzwerks unabhängiger Studios zurückzugreifen."

Internationales Wachstum

Tatsächlich stehen bei Federation Entertainment derzeit die Zeichen auf Wachstum. Das französische Unternehmen hat sich mit dem in den USA ansässigen Unterhaltungsstudio Anonymous Content zusammengetan, um ein Joint Venture zur Entwicklung von Fernseh- und Filmprojekten für den französischen und globalen Markt zu gründen. Daneben wurde eine Niederlassung in Großbritannien gegründet. Für Aufsehen sorgte jüngst die auch im ZDF ausgestrahlte Miniserie "In 80 Tagen um die Welt".

"Deutschland war das letzte große europäische Land, in dem Federation noch eine solide Präsenz aufbauen musste, weil wir darauf warteten, die richtigen Partner zu treffen. Julie Link und Philipp Steffens sind diese Partner", so Pascal Breton, Gründer und Präsident von Federation Entertainment. "Julie und Philipp verkörpern perfekt die Balance zwischen künstlerischer Exzellenz und dem Ehrgeiz, unser ständig wachsendes Publikum zu begeistern, insbesondere auf digitalen Plattformen. Wir hoffen, dass unsere vereinten Kräfte noch mehr Talente für unsere Managementtätigkeiten anziehen und auch eine große Auswahl an unabhängigen Produktionen entwickeln und koproduzieren können."

Schon nach dem Abschluss seines Studiums an der Filmakademie Baden-Württemberg wechselte Philipp Steffens einstt auf die Produzentenseite und zeichnete für die Serien "Der letzte Bulle" und "Weinberg" verantwortlich. Während seiner RTL-Zeit forcierte er neben allerlei leichter Serienkost auch das Prestige-Projekt "Deutschland 83". Julie Link wiederum war zuletzt Managing Director der Splendid Studios, wo sie den Kinoerfolg "Misfit" produzierte. Zudem entwickelte sie in der Vergangenheit Formate wie die Datingshow "Catfish: The TV Show" oder "Extreme Makeover: Home Edition".