Juliane Löffler © Charlotte Schmitz Juliane Löffler
Es ist auch auf die Recherchen des Investigativ-Teams von Ippen zurückzuführen, dass Julian Reichelt heute nicht mehr Chefredakteur der "Bild" ist. Lange hatte das Team um Juliane Löffler, Daniel Drepper, Marcus Engert und Katrin Langhans damals zum Compliance-Verfahren gegen Reichelt recherchiert. Verleger Dirk Ippen verhinderte jedoch die Veröffentlichung. Ans Licht kamen die Recherchen dann über die "New York Times". Nach dem Zerwürfnis mit dem Chef steht das Investigativ-Team in der bisherigen Form vor dem Aus. 

Wie der "Spiegel" nun angekündigt hat, werden Katrin Langhans und Juliane Löffler Redakteurinnen beim Nachrichtenmagazin. "Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann sagt: "Mit ihrer Neugier, ihrem Mut und ihrem Themengespür passen Juliane Löffler und Katrin Langhans hervorragend zu uns, ich freue mich auf die Zusammenarbeit." Teile der Reichelt-Recherche von Ippen landeten im Herbst übrigens interessanterweise beim "Spiegel" und wurden dort veröffentlicht. Das vierköpfige Rechercheteam wurde Ende des Jahres vom "Medium Magazin" zudem als Journalistinnen und Journalisten des Jahres ausgezeichnet. 

Katrin Langhans © privat Katrin Langhans
Auch Langhans und Löffler äußern sich in einer "Spiegel"-Mitteilung zum Jobwechsel - und ihre Statements kann man durchaus als Schlag ins Gesicht von Dirk Ippen werten. "Der ‘Spiegel’ steht für mutige Geschichten. Ich freue mich darauf, mit exzellenten Rechercheurinnen und Rechercheuren zusammenzuarbeiten und möchte mit meiner Arbeit Menschen zum Nachdenken anregen", sagt etwa Langhans. und Löffler ergänzt: "Der ‘Spiegel’ beweist immer wieder Courage und Rückhalt, das wird eine spannende Zeit. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit den vielen neuen großartigen Kolleginnen und Kollegen."

Auch Daniel Drepper und Marcus Engert stehen vor dem Absprung bei Ippen. Wie "Medieninsider" (€) berichtet, sollen beide künftig für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeiten. Drepper ziehe es demnach zum Recherche-Netzwerk von WDR, NDR und "SZ". Engert könnte künftig für das Investigativ-Team des NDR arbeiten. Bestätigt sind diese Wechsel noch nicht, Drepper und Engert haben ihren Weggang von Ippen jedoch bei Twitter bestätigt, wollen sich darüber hinaus aber nicht äußern. Fest steht: Dirk Ippen muss sich auf die Suche nach einer neuen Investigativ-Redaktion machen, sollte er diese weiter betreiben wollen.