Im Dezember hat Kabarettistin Lisa Fitz für Aufsehen gesorgt. Bei einem Auftritt in der Satire-Sendung "Spätschicht" sprach sie über die Corona-Pandemie und die Reaktion der Regierung. Fitz erwähnte auch angeblich 5.000 Menschen, die durch eine Impfung gegen das Virus gestorben seien. Tatsächlich war diese Zahl aber nicht belastbar, weil es sich nur um Verdachtsfälle handelte. Das hat Fitz mittlerweile auch eingeräumt. Während 3sat wegen Fitz auf die Ausstrahlung der Sendung verzichtete, war die Folge im SWR Fernsehen zu sehen. 

Der SWR erklärte zunächst, man habe den "heiklen Beitrag" nicht ablehnen wollen, um sich nicht dem Vorwurf der Zensur ausgesetzt zu sehen. Kurze Zeit später ruderte der SWR zurück, räumte einen Fehler ein und nahm die entsprechende Ausgabe der "Spätschicht" aus der Mediathek. Als Grund nannte der Sender die "falschen Tatsachenbehauptungen von Lisa Fitz". 

Nun hat sich Fitz nach SWR-Angaben dazu entschieden, in der Folge des Eklats nicht mehr in der "Spätschicht" aufzutreten. Das wiederum bedauert der SWR, der schon im Dezember klargestellt hatte, dass die Äußerungen von Fitz, mit Ausnahme der falschen Tatsachenbehauptung, von der Meinungsfreiheit gedeckt seien. Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung, sagt: "Der SWR bedauert die Entscheidung von Lisa Fitz und hätte die langjährige sehr anregende Zusammenarbeit mit ihr gerne fortgesetzt."

Lisa Fitz selbst äußerte sich noch im Dezember zu ihrem Auftritt. Damals erklärte sie, es zu bedauern, nicht klar gemacht zu haben, dass es sich bei der Zahl von 5.000 um Verdachtsfälle handele. "Aber das war es dann auch." So könne man nicht sagen, dass diese Zahl "nachweislich falsch" sei, so wie es Bratzler kurz zuvor getan hatte. Sie sei keine Impfgegnerin und auch keine Corona-Leugnerin, so Fitz. "Kabarett hat die Aufgabe, den Finger in Wunde zu legen. Kabarett hat die Aufgabe, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, Mächtige zu kritisieren, auf der Seite derjenigen zu stehen, die keine Lobby haben. Offensichtlich ist es mir gelungen, eine Debatte loszutreten, so dass hoffentlich auch über dieses von mir angesprochene Kapitel transparent berichtet wird."

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