Am Mittwoch und Donnerstag veranstaltete Springer bereits zum neunten Mal seinen International Paid Content Summit - Corona-bedingt erneut nur in digitaler Form. 80 Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 32 Medienmarken aus 14 Ländern haben teilgenommen, um sich über erfolgreiche Ansätze und Entwicklungen im Bereich zahlungspflichtiger digitaler journalistischer Angebote auszutauschen. Im Rahmen dessen führt Springer auch immer eine Umfrage unter den Teilnehmern durch.

Das positive Bild, das sich kürzlich schon in unserer Paid-Content-Bilanz bezüglich der deutschen Angebote zeigte, spiegelt sich auch hier wider: So gaben insgesamt 62 Prozent der Befragten an, dass die Umstände der Corona-Pandemie dem Paid-Content-Geschäft im vergangenen Jahr genutzt hätten, 8 Prozent gaben sogar an, sie habe das Geschäft erheblich gestärkt. Negative Auswirkungen verspürte hingegen gerade mal rund ein Prozent der Befragten.

Der Aussage, Paid Content sei in der Medienlandschaft ihres Landes etabliert, stimmten 92 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu, 49 Prozent stark (im Vergleich zu 37 Prozent im Vorjahr). 82 Prozent erwarten zudem, dass die Bereitschaft, für journalistische Inhalte zu zahlen, weiter zunehmen wird. Für das laufende Jahr erwartet mehr als jeder Dritte ein Wachstum der digitalen Abo-Einnahmen um 20 bis 30 Prozent, je ein Viertel gehen von 0 bis 10 und 10 bis 20 Prozent aus. Die Zusammenarbeit mit den großen Tech-Plattformen wird hingegen weit überwiegend als negativ, häufig aber auch als unwichtig eingestuft. Lediglich Google wird mehrheitlich als bedeutend eingeschätzt - es schneidet auch in der Einstufung, wie unterstützend die Plattformen für die Verlage sind, am besten ab, liegt aber trotzdem im negativen Bereich der Skala.

International Paid Content Summit 2022 © Axel Springer SE

Claudius Senst, CEO der "Bild"- und "Welt"-Gruppe fasst die Ergebnisse so zusammen: "Der Paid Content Summit zeichnet ein optimistisches Bild. Digitale Bezahlangebote gehören zu den Gewinnern in der Pandemie und tragen immer stärker zum Erfolg des digitalen Journalismus bei. Insbesondere bei Newsangeboten wird international weiter ein signifikantes Wachstum erwartet. Dabei bleibt für die Teilnehmer die Herausforderung, die Abonnenten mit attraktiven Angeboten und exklusiven Nachrichten nachhaltig zu binden und auch neue, jüngere Zielgruppen zu gewinnen."

Vergeben wurde im Rahmen der Veranstaltung auch wieder der "Paid Content Award", mit dem Vorreiter und innovative Projekte in diesem Bereich gewürdigt werden sollen. Diesmal gab es gleich zwei Preisträger: News UK ("The Times"/ "The Sunday Times") gewann mit der Präsentation zu "Digital 4.0: how the Sunday Times reimagined the news story". Ebenfalls siegreich war die norwegische "Aftenposten" für das Erschließen neuer Wachstumsfelder durch den Fokus auf neue Zielgruppen.