"Bis auf Weiteres" wird in der "Bild" kein Gazprom-Schriftzug auf den Trikots von Schalke 04 zu sehen sein, das kündigte die Zeitung nun an. So will das Boulevardblatt in der gedruckten Zeitung und online das Logo des russischen Staatskonzerns auf der Brust der Fußballspieler künftig zensieren und durch einen "Freiheit für die Ukraine!"-Schriftzug ersetzen. 

In einem Kommentar erklärt die "Bild", weshalb man sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Man müsse zur Champions-League-Hymne Werbung von Gazprom sehen, während die Truppen Russlands in der Ukraine einmarschieren. Außerdem müsse man die Schalker in Gazprom-Trikots erleben, "so als wäre der Konzern ein ganz normaler Werbepartner seit 2007 – und nicht ein Finanzier der russischen Staatsmacht. Damit auch des Krieges." Neben Ball und Rubel würden nun auch Panzer rollen, schreibt die "Bild". "Ein Dreiklang des Horrors". 

Erklärungen von Schalke und der Uefa bezeichnet die "Bild" in ihrem Kommentar als "pflaumenweich" und "verlogen", um sich aus der Sache "herauszuwinden". Daher fordert man unter anderem eine Verlegung des Champions-League-Finals, das im Mai eigentlich in Sankt Petersburg stattfinden soll. Außerdem soll die Uefa die Gazprom-Werbung beenden. Und auch von Schalke 04 fordert "Bild" ein Überkleben des Gazprom-Schriftzug auf der Brust seiner Kicker. Dass der Fußballklub dem nachkommen wird, ist eher unwahrscheinlich. Aber immerhin in der eigenen Zeitung will die "Bild" den Schriftzug ab sofort zensieren.

 

Die "Bild"-Aktion kommt nur wenige Tage, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängig anerkannt hat. Russland hat außerdem eigene Soldaten in die Region geschickt. Im Westen sorgt das für breite Kritik, erste Sanktionen sind bereits auf den Weg gebracht worden.