Am vergangenen Wochenende hatten ARD und ZDF ihre Berichterstattung aus Russland ausgesetzt. Weil ein neues Mediengesetz in Russland "Falschmeldungen" unter Strafe (bis zu 15 Jahre Gefängnis) stellt, sollten Lage und Arbeitsbedingungen erst einmal geprüft werden. Falschmeldungen sind dabei auch alle Äußerungen über den Krieg Russlands in der Ukraine und sämtliche Meinungen, die nicht der Kreml-Linie entsprechen. Die entsprechende Prüfung hat inzwischen stattgefunden. Dabei habe es auch einen Austausch mit Partnern der European Broadcasting Union (EBU) gegeben.

Ergebnis: In den kommenden Tagen nun wollen beide Sender ihre Studios in Russland wieder in Betrieb nehmen, allerdings mit Einschränkungen. Die militärische Lage in der Ukraine soll nämlich weiterhin von anderen Standorten von ARD und ZDF beleuchtet werden. Korrespondentinnen und Korrespondenten in Russland sollen sich zunächst um die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in dem Land kümmern. Gemeint sind damit etwa die Reaktion der russischen Elite auf die westlichen Sanktionen, Proteste in Russland oder weitere Entscheidungen der russischen Führung. "Die besonderen Bedingungen" wollen ARD und ZDF jeweils transparent machen und die Situation grundsätzlich "zu jedem Zeitpunkt" neu bewerten.

Auch in den vergangenen Tagen waren deutsche Journalisten in Russland vor Ort. Das führte mitunter zu eher kuriosen Szenen. So schaltete Peter Tiede etwa während einer laufenden Autofahrt direkt ins Studio zu "Bild Live".