Nachdem die Belgische Wettbewerbsbehörde am 29. März grünes Licht für die Transaktion gegeben hat, konnte RTL Group den im Sommer vergangenen Jahres ausgehandelten Deal über den Verkauf von RTL Belgium an die belgischen Medienunternehmen DPG Media und Groupe Rossel, die auch im Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt in Belgien stark aufgestellt sind, nun abschließen. Es ist Teil der Konsolidierungs-Strategie von RTL in den einzelnen europäischen Ländern.

Die neuen Eigentümer überweisen RTL dafür insgesamt 250 Millionen Euro und erhalten dafür unter anderem die führende französischsprachige TV-Sendergruppe mit RTL-TVI, Club RTL und Plug RTL dazu, obendrein den Streamingdienst RTL Play und diverse Radiosender. Die RTL Group hatte über 30 Jahre lang die Mehrheit an RTL Belgium gehalten, erst Ende 2021 Jahres hatte man RTL Belgium dann vollständig übernommen - offensichtlich aber vor allem, um es dann weiterverkaufen zu können. 

Der Konsolidierungskurs von RTL umfasst auch Transaktionen in anderen Ländern. So steht in Frankreich noch die Fusion der RTL-Tochter M6 mit dem Konkurrenten TF1 auf dem Plan, in den Niederlanden werden RTL Nederland und Talpa Network zusammengehen. Hier fehlt es jeweils noch an den Genehmigungen der Behörden. Auch für Deutschland skizziert RTL Group-Chef Thomas Rabe immer wieder das Szenario einer Fusion mit ProSiebenSat.1, einstweilen steht hier aber erstmal die Integration von Gruner + Jahr auf der Agenda.