Es war eine Ohrfeige mit Nachhall: Im Rahmen der Verleihung der diesjährigen Oscars hatte Will Smith dem Komiker Chris Rock ins Gesicht geschlagen – dieser hatte zuvor einen Gag über Smith' Frau gemacht. Will Smith, der einen Oscar als bester Hauptdarsteller erhalten hatte, gab nun eine knappe Woche nach dem Vorfall bekannt, aus der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences (die die Oscars veranstaltet), auszutreten. Mehrere US-Branchendienste, darunter Variety, veröffentlichten am Wochenende eine Stellungnahme des Schauspielers.
In dieser Mitteilung schrieb Smith, er sei untröstlich, sein Verhalten sei schockierend und unentschuldbar gewesen. Mit der Ohrfeige habe er nicht nur das Vertrauen der Akademie missbraucht, sondern auch anderen Nominierten und Siegenden die Möglichkeit genommen, sich feiern zu lassen. Smith werde auch jede weitere Strafe, die die Akademie noch verhängen werde, akzeptieren.
David Rubin, der Akademie-Präsident, hat den Rücktritt des Schauspielers bereits akzeptiert. Damit geht einher, dass er sein Stimmrecht verliert. Sein erhaltener Oscar muss derweil nicht zurückgegeben werden. Zudem kann Smith auch zu künftigen Zeremonien eingeladen werden. Und auch für künftige Leistungen kann Smith für seinen Oscar vorgeschlagen werden. Mit dem freiwilligen Austritt kommt Smith einer Entscheidung der Akademie zuvor. Sie hatte bereits ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Hätte sie ihn ausgeschlossen, wäre Smith in einer (unrühmlichen) Reihe mit Promis wie Bill Cosby oder Harvey Weinstein gestanden.
Die Akademie will die Causa Will Smith nun in ihrer nächsten Sitzung besprechen. Diese ist auf den 18. April 2022 terminiert.
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