In den zurückliegenden Tagen ist der ehemalige Chefredakteur der "Bild", Julian Reichelt, bei Twitter durch spitze Worte aufgefallen. Er ging insbesondere die deutsche Politik scharf an, aber auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, indem er sich Worten bediente, die sonst auch von rechts-außen kommen. Er sprach etwa von neun Milliarden Euro Zwangsgebühren, die für ARD und ZDF gezahlt werden und monierte, dass Journalistinnen und Journalisten im Zusammenhang mit der Berichterstattung über russische Gräueltaten in der Ukraine das Wort "mutmaßlich" verwendeten. "Mutmaßlich-Gate" sei ein "historisches Debakel" für ARD und ZDF, erzürnte sich der Journalist.



Vermehrt war der Ex-"Bild"-Chefredakteur auch bei Instagram tätig, veröffentlichte dort einige Videos. Sein neues Medienprojekt nimmt unterdessen immer mehr Gestalt an. Ende März wurde die Rome Medien GmbH gegründet, wie der "Spiegel" nun berichtet. Das Unternehmen möchte gemäß Handelsregister Medieninhalte produzieren, verbreiten und vermarkten – etwa online, mobil oder auch über lineares TV.

Das Stammkapital liegt bei 25.000 Euro. Gemäß "Spiegel" wird die Firma derzeit in einem Berliner Co-Working-Space aufgebaut – also in Büroräumen, in denen sich mehrere aufstrebende Start-Ups tummeln. Das neue Projekt will Reichelt wohl auch mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen angehen. Sebastian Vorbach und Willi Haentjes, früher bei "Bild" aktiv, arbeiten für das neue Reichelt-Projekt, wie unter anderem der Medieninsider recherchiert hat. Ebenfalls mit dabei sein soll eine ehemalige Redakteurin einer "Nürnberger Zeitung", die auch für "Cicero" schreibt und sich mehrfach gegen diverse Corona-Maßnahmen ausgesprochen hat.

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