Es ist die Königsdisziplin im Formatgeschäft: Ein Format, das rund um die Welt reist und in nahezu allen Märkten ein großer Erfolg wird. Nachdem lange Flaute herrschte, gelang dieses Kunststück zuletzt "The Masked Singer". Das südkoreanische Vorbild "King of Mask Singer" lief erstmals 2015, es folgten einige Adaptionen im asiatischen Raum - doch erst als die US-Adaption 2019 grandiose Quoten holte, folgte ein weltweiter Siegeszug. Inzwischen gibt es lokale Adapitonen in mehr als 50 Ländern.

Aus diesem weltweiten Pool will man nun schöpfen und eine internationale Version auf die Beine stellen. Unter dem Arbeitstitel "One World, One Masked Singer" wird daran derzeit in den USA gearbeitet. Darin sollen Stars, die in unterschiedlichen Ländern schon einmal bei "The Masked Singer" mitgemacht haben, in neue Masken schlüpfen und nochmal um den Titel "The Global Masked Singer Champion" konkurrieren.

"Dieses Projekt war ein Traum von mir, seit ich erkannte, dass 'The Masked Singer' nach dem Erfolg des Formats in den USA ein globales Phänomen werden würde", lässt sich Craig Plestis zitieren, der die amerikanische Adaption produziert und auch die internationale Version umsetzen soll. Er könne es "kaum erwarten, Delegierte aus jedem einzelnen Land in brandneuen Kostümen für eine epische Wettbewerbsserie zu versammeln, die in jedem "Masked Singer'-Gebiet auf der ganzen Welt ausgestrahlt wird."

Soweit zumindest seine Vorstellung - denn wo genau "One World, One Masked Singer" wirklich zu sehen sein wird, ist noch unklar. Welche Länder und welche Sender oder Plattformen mit an Bord sind, werde man erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben, heißt es in der Mitteilung von MBC America. In der Tat stellt sich die Frage, wie viel Sinn eine solche Welt-Ausgabe ergeben würde - schließlich beschränkt sich die Bekanntheit der maskierten Stars allzu häufig aufs eigene Land oder zumindest ein begrenztes Territorium. Dem eigentlich interessanten Teil des Mitratens, wer unter der Maske stecken könnte, dürfte das bei einer internationalen Version im Weg stehen. Daher verwundert es auch nicht, dass man sich bei ProSieben in maximaler Zurückhaltung übt. Sendersprecher Christoph Körfer sagt auf DWDL.de-Anfrage: "ProSieben konzentriert sich auf die deutsche Ausgabe von 'The Masked Singer'."

Die Idee, bei global erfolgreichen Formaten eine internationale Show zu produzieren, ist nicht neu - sie sind aber kompliziert zu koordinieren und versprechen in der Regel auch nicht den gleichen Erfolg wie die nationalen Shows. Beim "Pop Idol"-Franchise, das hierzulande als "Deutschland sucht den Superstar" adaptiert wurde, gab's um den Jahreswechsel 2003/2004 beispielsweise schon einmal eine "World Idol"-Sendung mit Gewinnerinnen und Gewinnern aus unterschiedlichen Ländern - die allerdings nur ein einziges Mal veranstaltet wurde.