Der Privatsender-Verband VAUNET rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum der Audio- und audiovisuellen Medien von etwa 4,2 Prozent auf insgesamt 6,54 Milliarden Euro. Das geht aus der Frühjahrsprognose hervor, die der Verband jetzt veröffentlicht hat. Auf den Fernsehbereich entfällt demnach ein leichtes Umsatzplus von einem Prozent auf 4,38 Milliarden Euro, während die Umsätze im Radiobereich stabil bei rund 707 Millionen Euro bleiben werden. 

Verglichen mit der Vor-Corona-Zeit liegen die Umsätze im Fernsehen damit noch leicht, im Radiobereich sogar deutlich unter den Zahlen von 2019. Damals hatte der Werbeumsatz im Radio noch 784 Millionen Euro betragen. Im vergangenen Jahr entfiel auf den TV-Bereich ein Wachstum von 8,2 Prozent, im Radio gingen die Werbeumsätze dagegen um 0,9 Prozent zurück. Allerdings zeigt sich, dass sich zunehmend neue Erlösquellen auftun: So wuchsen die Werbeumsätze im Streaming bei Audioangeboten um 29,2 Prozent und damit in ähnlichem Umfang wie im Videobereich.

VAUNET-Frühjahrsprognose 2022 © VAUNET

Insbesondere das starke Wachstum im Streaming führte letztlich dazu, dass die Werbeumsätze in audiovisuellen Medien im zweiten Pandemiejahr insgesamt das Vorkrisenniveau überschritten und gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 6,28 Milliarden Euro gestiegen waren, wie VAUNET vorrechnet.

"Existenzielle Frage für private Medienvielfalt"

"Die aktuelle Entwicklung des Werbemakrtes sehen wir bei allen Unwägbarkeiten grundsätzlich optimistisch", sagt der VAUNET-Vorstandsvorsitzende Claus Grewenig. "Die privaten Medien leisten einen erheblichen Beitrag zur Demokratie- und Vielfaltssicherung und refinanzieren sich dabei zu großen Teilen aus Werbung. Refinanzierungsfreiheit, das heißt der Verzicht auf weitere Einschränkungen der Werbung, ist damit eine existenzielle Frage für die private Medienvielfalt in Deutschland."

Konkret geht der Privatsender-Verband davon aus, dass die Werbeumsätze in Bewegtbildangeboten in diesem Jahr auf 5,74 Milliarden Euro in Deutschland ansteigen werden. Für die Werbung in gestreamten Audioangeboten prognostiziert VAUNET für 2022 einen Anstieg der Netto-Werbeumsätze um etwa 15 Prozent auf 97 Millionen Euro.

VAUNET-Geschäftsführer Frank Giersberg ergänzt: "Die Menschen verbringen mehr Zeit denn je mit der Nutzung von audiovisuellen Medien. Dementsprechend nimmt auch die Werbung in audiovisuellen Medien für Werbekunden einen immer höheren Stellenwert ein. Und sie leistet einen enorm wichtigen Beitrag zum Wiederhochfahren der Wirtschaft nach einer Krise. Das gilt für Radio- und Fernsehwerbung ebenso wie - auf niedrigerem Niveau - für die Video- und Audio-Instream-Werbung."