Netflix und die Gewerkschaft ver.di haben sich auf Mindestgagen für deutsche Serienproduktionen verständigt. Seit Beginn des Monats macht der Streamingdienst sowohl den bestehenden Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende als auch den Gagentarifvertrag zwischen ver.di und der Produzentenallianz zur formellen Grundlage bei seinen Serienproduktionen. Bereits seit 2020 bestehen Gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) zu erfolgsbasierten Zusatzvergütungen.

Außerdem geht Netflix bei den Gagenhöhen für an den Serien-Produktionen beteiligte Filmschaffende mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung über den bestehenden Gagentarifvertrag hinaus: Bei Folgenbudgets über 1,2 Millionen Euro werden die Mindestgagen um fünf Prozent angehoben und bei Folgenbudgets über 2,5 Mio. Euro sogar um 7,5 Prozent. Außerdem werden auch Mindestgagen für Regisseurinnen und Regisseure geregelt, die sich in die bestehende GVR einfügen.

Die Anerkennung der geltenden Flächentarifverträge zeige "das ernsthafte Interesse von Netflix, die besten Filmschaffende zuverlässig für die geplanten Serienprojekte zu gewinnen", so Matthias v. Fintel, Leiter Bereich Medien, Journalismus und Film bei ver.di. "Natürlich spielt Geld eine Rolle, stellen die erhöhten Mindestvergütungen und urheberrechtlichen Erfolgsvergütungen einen Anreiz dar. Stärker wiegt aber ein faires Gesamtpaket aus Vergütungen und Arbeitsbedingungen, das wir mit Netflix auch zukünftig weiterentwickeln wollen."

Rachel C. Schumacher, Senior Counsel, Labour Relations bei Netflix: "Netflix steht für außergewöhnliche Produktionen, die nur dank der vielen Mitwirkenden realisiert werden können. Deren Leistungen wollen wir auch fair und angemessen vergüten. Wir freuen uns daher, unsere Partnerschaft mit ver.di zu stärken und weiterzuentwickeln. Um gemeinsam dem Fachkräftemangel zu begegnen, möchten wir zudem Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit unseren Produktionspartnern schaffen."