"Mit vorausschauenden Planungen hat Radio Bremen (...) ein schwieriges Jahr bestanden" – so zumindest formulierte es Rundfunkratsvorsitzende Dr. Klaus Sondergeld mit Blick auf 2021. Den Jahresabschluss der Anstalt hat sein Gremium auf Empfehlung des Verwaltungsrates einstimmig genehmigt und zudem Verwaltungsrat und Direktorium entlastet. Der Abschluss weist einen leichten Überschuss von 0,2 Millionen Euro aus, die Gesamterträge lagen um 4,4 Millionen höher als noch 2020 – bei 114,9 Millionen Euro.

"Der finanzielle Rahmen war lange nicht klar, die Diskussion um die Beitragsanpassung wurde erst mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Jahresmitte 2021 entschieden. In dieser unsicheren Übergangszeit ist es Radio Bremen dank umsichtiger Planungen gelungen, das Programm ohne Wenn und Aber nach vorne zu stellen und mehr Menschen als zuvor zu erreichen", lässt sich Dr. Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen, zitieren. 2021 hätte man, fügt Sondergeld an, auch gesehen, wie notwendig verlässliche und sachgemäße Informationen seien.

"buten un binnen" sei in dieser Zeit zum bundesweit erfolgreichsten Regionalmagazin geworden, führte er an. Auch die Abrufzahlen der dazugehörigen Webseite seien gestiegen und die Hörfunkwellen der Anstalt lägen an der Spitze in Bremen. Gerner: "Der Jahresabschluss 2021 ist der erste Schritt auf dem Weg zu unserem Finanzziel, am Ende der Beitragsperiode ein ausgeglichenes operatives Ergebnis vorzulegen."

Zugleich hat der Rundfunkrat in seiner Sitzung auch über das Compliance-System der Anstalt beraten. "Die öffentliche Kritik am RBB, aber auch am öffentlichen Rundfunk im Allgemeinen war für die Organe von Radio Bremen ein Anstoß für eine kritische Selbstreflexion", führt Sondergeld aus. Mit der Intendantin sei bereits eine Einigung erzielt worden, sämtliche Instanzen, Regelungen, Dienstanweisungen, Dienstvereinbarungen und Selbstverpflichtungen in einem einzigen Dokument leicht nachvollziehbar zusammenzustellen und sie einer kritischen Sichtung zu unterziehen. Das insgesamt 17 Seiten lange Dokument hat die Anstalt mittlerweile auch im Netz zugänglich gemacht.



Sondergeld: "Wir erhöhen damit nicht nur noch einmal die Transparenz bei Radio Bremen, sondern ermöglichen auch einen Austausch zu Optimierungsmöglichkeiten. Hier können die Gremienmitglieder die Erfahrungen aus ihren jeweiligen beruflichen und gesellschaftlichen Kontexten in die Kontrollmechanismen bei Radio Bremen einbringen."