Ein kurzfristig anberaumter Warnstreik hat am Donnerstagabend dafür gesorgt, dass das NDR Fernsehen nicht wie geplant sein Vorabend-Magazin "Das!" ausstrahlen konnte. Anstelle der eigentlich vorgesehenen Sendung, in der der Schauspieler Daniel Donskoy hätte zu Gast sein sollen, strahlte der NDR eine Wiederholung der Dokumentation "30 Jahre Das!" aus.
"Es gibt einen Streikt und wir sind deshalb nicht sendefähig", hieß es auf der offiziellen Facebook-Seite der Sendung. Wie eine NDR-Sprecherin noch am Abend auf DWDL.de-Nachfrage mitteilte, sei von dem Streik zunächst nur "Das!" betroffen gewesen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senders waren von Donnerstag um 18:15 Uhr bis Freitag um 9 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft ver.di fordert 5,9 Prozent mehr Geld, Honorar und Ausbildungsvergütung, eine Mindesterhöhung der Gehälter von 300 Euro und eine wertgleiche Honorarerhöhung für Freie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Bisherige Angebote von der Arbeitgeberseite wurden von der Gewerkschaft als unzureichend bewertet.
"Wir müssen jetzt ein sichtbares Zeichen setzen – es kommt auf jede und jeden an", erklärte ver.di am Donnerstag den Warnstreik beim NDR. Von einem Warnstreik war auch der SWR betroffen, wo etwa die rheinland-pfälzische "Landesschau" nicht live gesendet werden konnte. In Stuttgart, Baden-Baden und Mainz nahmen vor den Funkhäusern zusammen etwa 330 Personen teil sowie weitere vom Homeoffice aus, wie "RND" berichtete. Beim SWR will ver.di eine Tariferhöhung von durchschnittlich 6,5 Prozent durchsetzen.