Am Freitagabend ist der Bremer Fernsehpreis verliehen worden. Dabei erhielten sieben Produktionen und ein Moderator die Auszeichnungen des ARD-Regionalwettbewerbs. Erstmals wurde dabei auch Publikumspreis "Nah dran" vergeben. Gewonnen hat die "Grenz-Reportage Fohrenbühl", die im April in der Sendung "SWR Aktuell Baden-Württemberg" zu sehen war. Mehr als 40.000 Menschen haben sich nach Angaben der ARD an der Online-Abstimmung beteiligt.

"Die neue Preiskategorie ist Ausdruck der Verbundenheit der Menschen mit der Berichterstattung vor Ort. Vertrauen erwächst aus der Vielfalt der Rundfunkanstalten und ihrer Nähe zu den Zuschauerinnen und Zuschauern", sagte Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner. "Jeder nominierte Beitrag zeigt: Gute Regionalberichterstattung ist für die Menschen ein Anker in einer komplexen und krisengeschüttelten Welt."

Um die Flut ging es auch in der Kategorie "Beste Live-Reportage", in der die Live-Schalten der "Lokalzeit aus Dortmund" im WDR nun mit dem Bremer Fernsehpreis ausgezeichnet wurden. Derweil gingen noch zwei weitere Preise an den SWR. In der Kategorie "Bester Beitrag vom Tag für den Tag" gewann der in der "Landesschau Rheinland-Pfalz" gesendete Bericht "Mayschoß hilft sich selbst", in dem Reporter Heiko Wirtz-Walter eindrucksvoll die Folgen der Hochwasser-Katastrophe schilderte. Den "Sonderpreis der Jury" erhielt zudem der Beitrag "Jetzt noch Soldat werden?" aus der baden-württembergischen "Landesschau", für den der Journalist Martin Besinger im März, kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs, mehrere Tage lang mit Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unterwegs war. 

Zwei Preise gingen unterdessen an den RBB. So wurde Philipp Höppner in der Kategorie "Beste neue Moderation/neue Präsentation" für seine Arbeit rund um die Demonstration am 1. Mai ausgezeichnet. In der Kategorie "Beste 'leichte' Hand" wiederum erhielt der bei "Brandenburg aktuell" gesendete Bericht "B 169 - Sedlitzern schwillt der Kamm" den Bremer Fernsehpreis. Die Auszeichnung für die "Beste investigative Leistung" ging an das NDR-"Nordmagazin" für den Bericht "Kirakosjan: Hochstaplerin oder Putins Gesandte?", als "Bestes crossmediales Projekt" wurde die "WählBar" der HR-"Hessenschau" geehrt.

"Rund 12,5 Millionen Menschen sehen sich unter der Woche jeden Tag in der ARD die regionalen Informationsangebote am Vorabend an. Die regionale Berichterstattung ist eine große Stärke der ARD, damit fördern wir auch den Dialog der Menschen untereinander, im Fernsehen, im Radio und auch im Netz", sagte der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow bei der Preisverleihung. Vielleicht ist der Bremer Fernsehpreis gerade in diesem Jahr eine gute Gelegenheit, um den Senderverbund an seine Stärken zu erinnern.

Die Jury-Gewinner im Überblick

"Bester Beitrag vom Tag für den Tag"

  • "Mayschoß hilft sich selbst", Landesschau Rheinland-Pfalz, 22.7.2021, SWR Mainz.

"Beste neue Moderation/neue Präsentation"

  • Philipp Höppner: "Demonstration 1. Mai", RBB24 Abendschau, RBB24.de, RBB24 youtube, RBB24facebook, Tagesschau24, 1.5.2022, RBB Berlin.

"Beste Live-Reportage"

  • "Live-Schalten zur Flut im Juli 2021", Lokalzeit aus Dortmund, 14.7.2021, WDR Dortmund.

"Beste investigative Leistung"

  • "Kirakosjan: Hochstaplerin oder Putins Gesandte?", Nordmagazin, 29.3.2022, NDR Schwerin.

"Bestes crossmediales Projekt"

  • "WählBar", Hessenschau, 13.9.2021, hr Frankfurt am Main.

"Beste 'leichte' Hand"

  • "B 169 - Sedlitzern schwillt der Kamm", Brandenburg aktuell, 29.6.2022, RBB Potsdam.

"Sonderpreis der Jury"

  • "Jetzt noch Soldat werden?", Landesschau Baden-Württemberg, 14.3.2022, SWR Stuttgart (nominiert in der Kategorie "Bestes crossmediales Projekt").