Die Gewerkschaften ver.di und DJV sind mit der Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter von Zeitschriften-Redakteurinnen und -Redakteure um 8 Prozent in die neue Tarif-Runde gestartet. Zudem fordern sie, dass Online-Journalisten der Zeitschriftenportale in den Tarifvertrag mit einbezogen werden. Die Forderung begründen sie nicht nur mit der hohen Inflation, sondern auch mit der Tatsache, dass die letzte Gehaltserhöhung schon auf den 1. November 2019 datiert, danach hatte es lediglich eine Einmalzahlung gegeben.

Eine Einmalzahlung wäre auch das, was den Arbeitgebern nun am liebsten wäre - schließlich sind es einmalige Kosten, die in den Folgejahren nicht mehr anfallen. Angesichts der hohen Inflation scheint es allerdings unwahrscheinlich, dass sich die Gewerkschaften darauf einlassen werden. Ein konkretes Angebot haben die im MVFP organisierten Verlage bislang nicht gemacht, sie hätten lediglich "grundsätzliche Bereitschaft zur Erweiterung des Geltungsbereichs sowie zu Einmalzahlungen gezeigt", wie es seitens ver.di heißt. Beim DJV spricht man von "konstruktiven Gesprächen". Die nächsten Verhandlungen sollen am 5. Dezember stattfinden.

"Angesichts der rasant steigenden Lebenshaltungskosten ist das eine durchaus moderate Tarifforderung. Nach drei Jahren sind höhere Tarifgehälter mehr als überfällig", sagt DJV-Verhandlungsführer Stefan Endter. Ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel: "Wir wollen einen in die Zeit passenden Tarifabschluss. Die Tariferhöhung muss die aktuelle Steigerung der Lebenshaltungskosten ausgleichen; auch die Berücksichtigung der Onlineredakteure im Gehaltstarif ist längst überfällig." Die angebotene Einmalzahlung bezeichnete er als "Trostpflaster", das nur überdecken solle, dass sich die Gehaltsentwicklung in den Zeitschriftenredaktionen längst von der anderer Branchen abgekoppelt hätte.  "Dass die letzte Tariferhöhung im Jahr 2019 erfolgt ist und in der Corona-Zeit die Redakteur*innen auf Tariferhöhungen verzichtet haben, wird von der Arbeitgeberseite nicht ausreichend anerkannt. Diese Verhandlungen werden noch schwer werden", so von Fintel.