Tim Herden wird ab Dezember neuer Direktor des MDR-Landesfunkhauses in Sachsen-Anhalt. Der MDR-Rundfunkrat hat der Berufung durch Intendantin Karola Wille am Montag mit großer Mehrheit zugestimmt. Der 57-Jährige ist bereits seit 1992 für den MDR tätig, seit Juli als Studioleiter des MDR-Büros in Berlin für Fernsehen und Online. Als Landesfunkhausdirektor tritt er die Nachfolge von Ines Hoge-Lorenz an, die ihr Amt vor einigen Wochen niedergelegt hatte.

Karola Wille © MDR/Kirsten Nijhof Karola Wille
"Tim Herden hat unter Beweis gestellt, dass er ein exzellenter Journalist ist und für qualitativ hochwertige Inhalte steht", sagte Wille. "Er hat überzeugend dargelegt, wie er das Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren mit noch größerer publizistischer Relevanz, nah an den Menschen und ihren vielfältigen Lebenswirklichkeiten, sowie als Impulsgeber für gesellschaftliche Debatten strategisch positionieren möchte.“

Und auch der MDR-Rundfunkratsvorsitzende Dietrich Bauer zeigte sich mit der Wahl zufrieden. "Mit Tim Herden gewinnt der MDR einen hervorragenden Journalisten mit vielfältigen Erfahrungen vor allen Dingen bei Transformationsprozessen", erklärte er am Montag. "Er verfügt über tiefe Einblicke in die Themen und Angebote des Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt und hat klare Vorstellungen, deren publizistische Relevanz und Einordnung zu stärken."

Herdens Vorgängerin Ines Hoge-Lorenz fungierte erst seit Anfang vergangenen Jahres als Direktorin des Landesfunkhauses. Ende August war sie zurückgetreten, weil sie eigenen Angaben zufolge vor Amtsantritt und bis jetzt nicht transparent gemacht hatte, dass ihr Ehemann vor mehr als einem Jahrzehnt in die Causa Foht involviert war (DWDL.de berichtete). Foht war früher MDR-Unterhaltungschef und muss derzeit wegen mutmaßlichem Betrug und ebensolcher Untreue vor Gericht rechtfertigen.