Nachdem der SWR vor wenigen Tagen bekanntgab, dass er in seinem Haushalt 2023 mit einem Minus von rund 147 Millionen Euro kalkuliert, zog der HR nach. Der HR-Rundfunkrat genehmigte nun einen Haushalt, der mit einem Fehlbetrag in Höhe von 44 Millionen Euro rechnet. Für das kommende Jahr plant die ARD-Anstalt Aufwendungen in Höhe von 597 Millionen Euro, denen Erträge von knapp 553 Millionen Euro gegenüberstehen. Der Fehlbetrag käme auch wegen der Rückstellungen für die Altersvorsorge zustande.

"Es ist klar, dass wir uns als HR völlig neu aufstellen müssen, um auch in Zukunft unserem Auftrag gerecht werden zu können", erklärt HR-Intendant Florian Hager, der prognostiziert, dass das Digitale das Lineare einholen werde. Die verfügbaren Ressourcen würden faktisch zudem kleiner werden, sagte der Fernsehmanager mit Blick auf die Inflation. "Entsprechend wird der HR kleiner werden – speziell im linearen Programmangebot - und dadurch insgesamt flexibler."

Damit das gut gelinge, "schauen wir auf die interne Organisationsstruktur und Budgetverteilung und werden uns künftig noch stärker an den Bedürfnissen und Ansprüchen unseres Publikums orientieren", kündigt der Intendant an. Für die Menschen in Hessen wolle man dennoch relevant bleiben.

Auch im Rundfunkrat herrscht die Erkenntnis, dass es wichtig sei, den begonnenen Veränderungsprozess fortzusetzen. "In den vergangenen Jahren haben Digitalisierung und veränderte Mediennutzung mit Corona einen so großen Schub bekommen, hat der Wandel so deutlich an Geschwindigkeit zugelegt, dass man schon bewusst innehalten und zurückblicken muss, um auch einmal die schon geschafften Veränderungen im HR würdigen zu können", erklärt Rundfunkratsvorsitzender Rolf Müller.

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