Der frühere Show- und Filmregisseur Dieter Pröttel ist tot. Der promovierte Volkswirt ist am 2. Weihnachtstag im Alter von 89 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. Das hat der TV-Produzent Werner Kimmig bestätigt. Pröttel prägte vor allem das Unterhaltungsfernsehen der 1960er bis 1990er Jahre maßgeblich. Als Sprungbrett für seine Karriere diente dabei der Südwestfunk, bei dem Pröttel zehn Jahre lang als festangestellter Showregisseur und Redakteur tätig war. Er entwickelte etwa den "Talentschuppen", der als Vorbild für spätere Castingshows gesehen werden kann.

Was folgte, war eine lange Liste an Sendungen, für die Dieter Pröttel verantwortlich zeichnete, darunter "Auf los geht’s los", "Die Rudi Carrell Show", "Hätten Sie heut Zeit für mich", "1, 2 oder 3", "Flitterabend" und "Verstehen Sie Spaß?". Dabei arbeitete er mit großen Stars wie Marlene Dietrich, Caterina Valente, Rudi Carrell, Peter Alexander, Hildegard Knef und Joachim Fuchsberger zusammen, setzte aber auch auf neue Talente wie Siegfried und Roy, Michael Schanze oder Hape Kerkeling.

Dieter Pröttel war es auch, der bei der ersten Farbfernsehsendung Deutschlands Regie führte. Damals drückte Bundeskanzler Willy Brandt bei der Funkausstellung in Berlin auf den berühmten roten Knopf, um die Übertragung in Farbe zu initiieren. Später war Pröttel auch bei der Eröffnungs- und Schlussfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Frankfurt und München als Regisseur im Einsatz. Mit seiner eigenen Produktionsfirma brachte er außerdem beim Start des Privatfernsehens die ersten Sendungen auf den Bildschirm.

Aber auch an mehreren großen Kinoerfolgen hatte Pröttel als Regisseur großen Anteil, allen voran bei den "Supernasen"-Filme mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger. Nach über 3000 Produktionen beendete Dieter Pröttel 2006 seine aktive Arbeit als Regisseur. "Dieter Pröttel war bei allen Produktionsteams äußerst beliebt. Er hatte die Fähigkeit selbst unterschiedlichste Star-Charaktere zusammenzubringen", schrieb Werner Kimmig am Mittwoch. "Vor allem aber behandelte er alle Mitarbeiter vom Kabelhelfer bis zum Moderator mit dem gleichen Respekt."