In Deutschland wird sich bis 2032 nichts an den übertragenden Sendern von Olympischen Spielen ändern. Bei der nun zu Ende gegangenen Ausschreibung, die die Wettbewerbe 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo, die Spiele in Los Angeles 2028 sowie Olympia 2030 (Orte noch unklar) sowie 2032 in Brisbane umfasst, haben die European Broadcasting Union und somit ARD und ZDF sowie Warner Bros. Discovery den Zuschlag erhalten. Auch Warner Bros. Discovery bleibt an Bord und hat für Europa größtenteils Pay-TV-Rechte erworben. In Deutschland, wo Eurosport eine Free-TV-Marke ist, gilt eine kleine Ausnahme. Hierzulande wird WBD also auch im Free-TV von Olympia berichten. 



Die vorherige Rechtevergabe war noch anders ausgegangen. Damals sicherte sich Discovery großteils exklusive Rechte. 1,3 Milliarden Euro ließ sich das Unternehmen damals Exklusiv-Rechte für ganz Europa kosten. Was zur Stärkung von Eurosport dienen sollte, war letztlich auch deshalb keine, weil das Unternehmen umfangreiche Sublizenzen an ARD und ZDF vergab und der Großteil der Zuschauerinnen und Zuschauer die Wettbewerbe dort verfolgte. Nun sind die Rollen von Anfang an wieder klar verteilt und ARD wie auch ZDF direkt über die EBU als Vertragspartner des IOC (Internationale Olympische Committee) an Bord.

"Sportliche Vielfalt ist für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein zentrales Thema – und keine andere Sportveranstaltung steht mehr dafür als die Olympischen Spiele", sagt WDR-Intendant Tom Buhrow, der innerhalb der ARD für die Sportrechte auf Intendantenebene zuständig ist. ZDF-Intendant Norbert Himmler unterstrich indes ebenfalls, dass man sich freuen könne, dass die Olympischen Spiele "auch künftig in ihrer sportlichen Vielfalt für alle frei empfangbar übertragen" werden. Auch Delphine Ernotte Cunci, Präsidentin der EBU und CEO von France Télévisions, begrüßte die Vereinbarung. Sie erklärte am Montag: "Wir sind stolz, dass wir die Olympischen Spiele bis 2032 für die Zuschauer im Free-TV sichern konnten. Diese Vereinbarung ist ein Meilenstein für die öffentlich-rechtlichen Medien und ein Beweis für die Stärke und Solidarität unserer Gemeinschaft."

Zufriedenheit herrscht auch bei Warner Bros. Discovery: "Wir sind dankbar, auf der kommenden Etappe unserer olympischen Reise mit der EBU und ihren Mitgliedern zusammenzuarbeiten und unser 2015 gemeinsam mit dem IOC gegebenes Versprechen, mehr Menschen als je zuvor zu erreichen, noch weiter auszubauen. Die Zuschauer in ganz Europa haben auch künftig eine große Auswahl und die Möglichkeit, die Olympischen Spiele über unterschiedliche Plattformen zu verfolgen", erklärte Andrew Georgiou, President und Managing Director von Warner Bros. Discovery Sports Europe. Damit würde eine "hervorragende Grundlage" geschaffen, "um auf den Rekordwerten der vergangenen drei Spiele in Europa aufzubauen, was Reichweite und Engagement betrifft."

Für Thomas Bach, IOC-Präsient, unterstreiche der neue TV-Deal die "anhaltende Attraktivität der Olympischen Spiele in ganz Europa." Der Vertrag sei auch eine gute Nachricht für den Sport, erklärte der Funktionär: "Da das IOC 90 Prozent der von ihm erwirtschafteten Einnahmen weiterverteilt, sichert diese langfristige Vereinbarung auch der gesamten Sportbewegung die entscheidende finanzielle Stabilität und unterstützt letztlich die Athleten selbst." Insgesamt hatten EBU und WBD ein gemeinsames Angebot für insgesamt 49 europäische Territorien abgegeben. Wie viel Geld das IOC nun erlöst, wurde nicht gesagt.