Die Rechnungshöfe der drei MDR-Staatsvertragsländer haben unter Federführung des Thüringer Rechnungshofs das Controlling des MDR in den Jahren 2016 bis 2020 geprüft und mahnen den Mitteldeutschen Rundfunk zu mehr Sparsamkeit. Unter anderem wird im Abschluss-Bericht, über den zuerst "Flurfunk Dresden" berichtete und der online abrufbar ist, festgehalten, dass der MDR zwar grundsätzlich in seinem Strategieplan 2018/19 das Ziel des Abbaus des strukturellen Defizits ausgegeben hatte, allerdings ohne konkrete Maßnahmen vorzugeben.

In dem Zusammenhang wird auch Kritik an Rundfunk- und Verwaltungsrat geübt, die "eine Berichterstattung über die konkret vorgenommenen Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele" einfordern sollten, statt nur Statusberichte zur Kenntnis zu nehmen. In jedem Fall sei beim bisherigen Vorgehen das Ziel, das strukturelle Defizit abzubauen, nicht erreicht worden. Und mehr noch: In der Mittelfristigen Finanzplanung für 2020 bis 2024 sei ein planmäßiges Vorgehen zur Verminderung aus Sicht der Rechnungshöfe "nicht erkennbar".

Unter anderem drängen die Rechnungshöfe auf einen stärkeren Personalabbau - vor allem auch mit Blick auf die steigenden Aufwendungen für die Altersversorgung. Über die Planungen ab 2022 heißt es: "Ein ausreichender Stellenabbau bei den Planstellen ist nicht erkennbar". Dass der MDR betont, dass man den Stellenabbau in der von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) Geschwindigkeit umsetze, will man bei den Rechnungshöfen nicht gelten lassen. "Die Umsetzung dieser Abbauverpflichtung hat augenscheinlich nicht genügt, die deutlich steigenden Personalaufwendungen der festen Mitarbeiter zu begrenzen."

Generell sei das Vorgehen des MDR im Hinblick auf eine Begrenzung des Personalaufwands "nicht nachhaltig", so die Rechnungshöfe, die den MDR dazu auffordern, sein "Personalkonzept unter Berücksichtigung einer Zukunftsstrategie aufgrund erheblicher Veränderungen in der Medienlandschaft" fortzuschreiben. Auf die Erwiderung des MDR, dass die Steigerung der Personalaufwendungen mit 6,5 Prozent unterhalb der linearen Tariferhöhungen von 8,95 Prozent gelegen habe, entgegnen die Rechnungshöfe, dass bei dieser Betrachtung die Altersversorgungsaufwendungen unberücksichtigt blieben. Hierbei handle es sich aber um den "dynamischsten Kostenblock". Nur eine weitere Reduzierung der Zahl fester Mitarbeiter könne hier abhelfen.

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