Als "größten Relaunch aller Zeiten" bezeichnete Vittorio Valente, Chef der Produktionsfirma Filmpool in einem DWDL-Interview das, was derzeit bei der von RTLzwei beauftragten Soap "Köln 50667" passiert. Es ist eine Reaktion auf immer weiter sinkende Einschaltquoten im Linearen. Im Januar kamen die Episoden auf dem Sendeplatz um kurz nach 18 Uhr nicht mehr über drei Prozent hinaus. Allein die Tatsache, dass "Köln 50667" etwa bei RTL+ weiter ein Zugpferd ist und auch über YouTube zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer hinzukommen, scheint nicht zu reichen.

 

Seit Mitte Januar werden die Relaunch-Pläne nun umgesetzt; berücksichtigt man den üblichen Vorlauf einer Daily, dann dürften die Veränderungen on air Mitte bis Ende März sichtbar werden. Am Set stehen dieser Tage zehn Abschiede von Darstellerinnen und Darstellern an. Der erste Ende vergangener Woche, der vorerst letzte in der kommenden Woche. Entsprechend werden zehn Figuren auch binnen weniger Episoden verschwinden. Das heißt im Umkehrschluss: Aus dem bisherigen Cast werden nur sechs Charaktere in das neue "Köln 50667" überführt.

Marktanteil-Langzeittrend: Köln 50667

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale
ab 3 Jahren
14-49 Jahre

Dabei bleiben Christoph Oberheide (Rolle Jan), Jossy “Jay” Luzayadio (Rolle George), Jay Sirtl (Rolle Ben), Marcel Thorwesten (Rolle Oskar), Patrick Beinlich (Oli) und Moring Rotimi (Rolle Tess). Zu den Rollen, die die Serie verlassen, gehört unter anderem auch Meike, gespielt von Pia Tilmann, die lange Zeit ein zentraler Charakter war. Auch die Figuren Leonie, Carlo, Chico, Hannes, Lilli, Lisa, Mo, Sam und Robert sind raus. Im Gegenzug sollen 14 neue Charaktere eingeführt werden, zu denen aber noch keine Details bekannt sind. 

Köln 50667 2022 © TLzwei / Foto: Marc Bremer Time to say goodbye: Von wesentlichen Teilen des bisherigen Casts verabschiedet sich RTLzwei in den nächsten Wochen.

Was plant der Sender nun? Die Geschichten sollen sich künftig, wie eine Sendersprecherin verrät, in einem Mehrfamilienhaus im Herzen von Köln-Mülheim abspielen. Interessantes Detail: Damit verlässt die Serie die für sie titelgebende Postleitzahlen-Region rund um die Kölner Altstadt. Eine Umbennung, etwa in "Köln 50679" oder "Köln 51063" ist aber kein Thema. Im Mülheimer Mehrfamilienhaus werden fortan "drei neue, facettenreiche Familien rund um ein Cafè unter einem Dach" angesiedelt.

"Eine Gemeinschaft so bunt und multikulturell wie der Stadtteil, in dem sie lebt. Altbewährtes wird bei 'Köln 50667' mit neuem kombiniert, das betrifft Cast wie Handlung. Neue Storylines, die die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Lachen, Weinen und Träumen bringen", verspricht eine Sendersprecherin, nennt die neue Ausrichtung des Formats "lebensnah und herzlich" und deutet damit auch eine Änderung der grundlegenden Tonalität an. Vittorio Valente hatte DWDL im vergangenen Jahr bereits gesagt, nach dem Relaunch werde die Serie "erwachsener".